Von absoluten Grenzen der Kalkulationsverfahren spricht man, wenn mangelnde Genauigkeit durch die Eigenart der Kalkulationsverfahren bedingt ist. Die einstufige Divisionskalkulation weist bei »richtiger« Anwendung zwar theoretisch keine Fehlerquellen auf, die absoluten Grenzen liegen vielmehr in den Anwendungsvoraussetzungen dieser Kalkulationsform (Einproduktbetrieb, Fertigungsablauf ohne Zwischenlager). Auch bei mehrstufiger Divisionskalkulation sind die absoluten Grenzen relativ weit, wenn darauf geachtet wird, daß neben der Kalkulation die Kostenstellenrechnung als Hilfsmittel herangezogen wird, d.h. daß mindestens ebenso viele Kostenstellen gebildet werden, wie Divisionen erforderlich sind. Relative Grenzen einer Kalkulationsform liegen dann vor, wenn aus ökonomischen Gründen die gewünschte Genauigkeit nicht erreicht wird. Die einstufige Divisionskalkulation weist infolge ihrer Einfachheit keine relativen Grenzen auf. Da bei mehrstufiger Divisionskalkulation die einzelnen Kostenarten auf die Kostenstellen nur bedingt zurechenbar sind und durch die Schlüsselung der Gemeinkosten Ungenauigkeiten in die Rechnung eingehen, liegen hier relative Grenzen dieser Kalkulationsart vor. In der Praxis kann durch zu geringe Stufenbildung das Kalkulationsergebnis ebenfalls beeinträchtigt werden.
Vorhergehender Fachbegriff: Grenze der Steuerbelastung | Nächster Fachbegriff: Grenzen der Gewinnschwellenanalyse
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|