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Keynes-Effekt

auf John Maynard Keynes zurückgehender Einfluss von Änderungen der nominalen Geldmenge und des Preisniveaus auf die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage über Zinssatzvariationen. Aufgrund der Tatsache, dass sich in der keynesianischen Theorie der Zinssatz auf dem Geldmarkt bildet, führt eine Erhöhung der nominalen Geldmenge oder eine Reduktion des Preisniveaus zu einem Überschussangebot auf dem Geldmarkt und damit zu einer Zinssatzsenkung, die ihrerseits zu einer Zunahme der Investitionsgüternachfrage und damit der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage führt. Der Keynes-Effekt wird unwirksam, wenn eine Liquiditätsfalle existiert (vollkommen zinsunelastische Geldnachfrage) oder die Investitionsgüternachfrage zinsunelastisch ist. Im Gegensatz zu der indirekten Wirkung des Keynes-Effektes wirkt der  Pigou-Effekt direkt auf die Güternachfrage, da hier unterstellt wird, dass die Konsumgüternachfrage direkt von der realen Geldmenge beeinflusst wird ( Vermögenseffekte).


1. Von John M. KEYNES (1936) dargelegte gegenseitige Beeinflussung des realen und monetären Sektors der Wirtschaft. Eine Erhöhung des - Geldangebotes führt (bei nicht vollkommen zinselastischer Geldnachfrage, d.h. bei nicht vollständiger Absorption des zusätzlichen Geldangebotes in der Spekulationskasse) zu einer Zinssenkung. Diese bewirkt vermehrte Investitionen (»kredittheoretische Transmission«), vorausgesetzt, die Grenzleistungsfähigkeit der Investition ist nicht zu gering. Der Einkommenseffekt der Investitionen (Multiplikatoranalyse) erhöht dann die Beschäftigung, wenn das mit Produktionsausweitung sinkende Grenzprodukt der Arbeit von fallendem Reallohn begleitet ist. Bleibt der Geldlohn konstant, müssen demnach die Preise steigen. Höhere Preise reduzieren jedoch wieder den Realwert des Geldangebotes (»preistheoretische Transmission«), während gleichzeitig die verstärkte Wirtschaftsaktivität die Transaktionskassennachfrage stimuliert (»einkommenstheoretische       Transmission«).
2. Analog zum PIGOU-Effekt: jener preisinduzierte Vermögenseffekt, der dadurch zustande kommt, dass bei Preisniveausteigerung der Realwert des Geldvermögens sinkt. Dieser real-balance-Effekt ist in gewissem Maße als automatischer Stabilisator des Inflationsprozesses wirksam und hat deshalb in der theoretischen und wirtschaftspolitischen Diskussion eine Sonderstellung erlangt.
3. In den (normalen) Funktionszusammenhängen des keynesianischen makroökonomischen Modells angelegte Quintessenz, dass bei Geldmengenausweitung das Zinsniveau sinkt, weil der zinssenkende Liquiditätseffekt der Geldmengenexpansion die (gemeinsamen) zinssteigernden Einflüsse des Einkommens- und Preiseffekts überkompensiert. Literatur: Richter, R., Schlieper, U., Friedmann, W. (1981). Bhaskar, K., Murray, D. (1976)

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