nach dem deutschen Ingenieur Wilhelm Laun- hardt (1832-1918) benannte graphische Darstellung des Einflusses der Entfernung auf den Ortspreis eines Gutes. Für den Ortspreis Po gilt die Gleichung: p0 = p + t e, wobei p den Preis ab Werk, t die Transportkosten pro Mengeneinheit und Kilometer sowie e die Entfernung des Absatzortes vom Produktionsort bedeuten. Vollziehen sich alle Transporte zwischen diesen beiden Orten auf dem geometrisch kürzesten Weg, so liegen alle Absatzorte mit "dem gleichen Ortspreis auf dem Kreis um das Produktionszentrum C als Mittelpunkt mit dem Radius e" (Erich Schneider, S. 78). Hierdurch erhält man ein trichterförmiges Gebilde, den sog. Launhardtschen Trichter (vgl. Abb.). Die Darstellung wird zur Bestimmung der Konkurrenzbeziehung zwischen Anbietern unterschiedlicher Produktionsorte verwendet. Anbieter 1 produziert in Ort Q, Anbieter 2 in C2; pi und p2 sind jeweils die Preise ab Werk. Die Steigungen der Strecken Si und S2 geben die Höhe der Transportkosten an. Alle Orte, die links von A und rechts von B liegen, gehören zum Absatzgebiet von Q, alle Orte, die sich zwischen A und B befinden, zu C2. Alle diejenigen Orte, die sich in A und B befinden, gehören zur Konkurrenzgrenze, es sind alle Orte, in denen die Ortspreise gleichwertiger Mengen bei den Produktionszentren gleich sind (vgl. Abb.).
von Wilhelm LAUNHARDT (1885) entwickeltes Transportkostenmodell: in der grafischen Darstellung Ort gleicher Preise für alle Abnehmer bei einheitlichem AbWerk-Preis. Wegen der Transportkosten fallen in der räumlichen Wirtschaft die Preise am Produktionsort (Ab-Werk-Preise) und am Abnehmerort (Ortspreise) auseinander. Bei einheitlichen Ab-Werk-Preisen steigen die Ortspreise vom Produktionsort aus in allen Richtungen um den Betrag der Transportkosten je Einheit. Wenn die Transportkosten direkt proportional der Entfernung sind und als Entfernung jeweils der geometrisch kürzeste Weg angenommen wird, liegen alle Orte mit dem gleichen Ortspreis auf einem Kreis um den Produktionsort. Es entsteht der LAUNHARDTsche Trichter mit folgender Schnittfigur: Z ist der Produktionsort, P (= ZZ\') der AbWerk-Preis, e die Entfernung zum Abnehmerort 0; f = tg a ist der Frachtsatz pro Mengeneinheit und kin. Als Ortspreis ergibt sich Po = P + f • e. Der LAUNHARDTsche Trichter als dreidimensionale Figur (P0,x,y) ergibt sich mit
wobei x und y Werte der Flächenkoordinaten sind. Wenn mehrere Konkurrenten vorhanden sind, geht die Grenze zwischen ihren Absatzgebieten durch alle Orte, an denen die Ortspreise vom Käufer als gleichwertig betrachteter Gütermengen gleich sind. Da wegen der Transportkosten die Konkurrenz im Raum i.allg. - monopolistische Konkurrenz ist, kann möglicherweise durch räumliche - Preisdifferenzierung der Gewinn erhöht werden. Die Abnehmer zahlen je nach ihrer geografischen Lage unterschiedliche Ab-Werk-Preise. Die Ortspreise desselben Lieferanten unterscheiden sich bei verschiedenen Abnehmern also nicht nur durch die Transportkosten. Literatur: Schneider, E. (1972)
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