(Zero Defects Concept). Bedeutet fehlerfreie Produktion ohne Ausschuss und Nacharbeit, denn nicht die Produktion von Qualität verursacht vermeidbare Kosten, sondern die Behebung von Fehlern. Fehlervermeidung setzt daher bereits in der Entwicklungs- und Konstruktionsphase an. Dazu erforderlich sind etwa eine Lenkungsgruppe Qualität (die das Programm durchführt), die Messung der Qualität und der Qualitätskosten, die Schaffung eines umfassenden Verantwortungsgefühls in der Belegschaft für Qualität und die Ermutigung der Mitarbeiter zur Initiative, die Einleitung von Korrekturmaßnahmen, eine Null-Fehler-Planung, flankierende Maßnahmen wie Mitarbeiterschulung/-training, Dramatisierung der Qualitätsdenkweise (z.B. durch Events wie Tag der Qualität), konkrete Qualitätszielsetzungen, die konsequente Beseitigung von Fehlerursachen, die Sicherung geeigneter Kommunikationswege, die Nutzung des Wissens von Qualitätsexperten und die Anerkennung von Qualitätsleistungen.
Mit dem Grundsatz »Doing it right the first time« wurden in den Sechzigerjahren die ersten Null-Fehler-Programme in amerikanischen Unternehmen der Rüstungsindustrie eingeführt. Sie beruhten auf der Überlegung, dass his zum damaligen Zeitpunkt zu wenig die Bedeutung von Motivation und Fähigkeiten der Produktionsmitarbeiter in den Blickpunkt des Qualitätsmanagements gerückt war. Jetzt wurde daher darauf abgestellt, die Mitarbeiter nach den Gründen für Fehler zu befragen und nach Wegen zu suchen, diese Fehlerursachen zu vermeiden. Gleichzeitig wurde der Anspruch erhoben, dass nach Beseitigung der Ursachen keine Fehler mehr auftreten dürften. Letztlich wurde damit die Vermeidung jeglicher Fehler als möglich unterstellt.
Um diesen Punkt entstand eine heftige Debatte; sehr populär wurden etwa die Veröffentlichungen von Crosby zu diesem Konzept. Null-Fehler-Programme können allerdings nur solche Qualitätsprobleme beseitigen, für welche die Produktionsarbeiter verantwortlich sind. Empirische Studien zeigen jedoch, dass die Qualität und auch die »Fehleranfälligkeit« maßgeblich von der Produkt- und Prozessentwicklung abhängen. Dies sollte bei der Einführung von Null-Fehler-Programmen berücksichtigt werden.
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