wirtschaftspolitische Strategie des (gleichzeitigen) optimalen Einsatzes verschiedener Instrumente. Sie geht auf Robert A. Mundell zurück, der für den Fall eines Konfliktes zwischen binnen- und aussenwirtschaftlichem Gleichgewicht folgende Zuordnung (assignment) vornimmt. Die Fiskalpolitik ist zur Sicherung der Vollbeschäftigung und stabiler Preise im Inneren einzusetzen, die Geldpolitik dagegen am Ausgleich der Zahlungsbilanz zu orientieren. Der Zins soll die grenzüberschreitenden Kapitalströme zahlungsbilanzgerecht lenken, während die ungewollte Binnenwirkung der zahlungsbilanzorientierten Geldpolitik durch, eine entgegengerichtete Fiskalpolitik ausgeglichen werden soll. Die Fiskalpolitik hat also zwei Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen. Einmal soll sie den Binneneffekt der zahlungsbilanzorientierten Geldpolitik kompensieren und zum anderen die nationalen Zyklen verstetigen. Bei überschüssiger Leistungsbilanz und Arbeitslosigkeit bzw. bei defizitärer Leistungsbilanz und Nachfrageinflation decken sich interne Konjunktur- und Zahlungsbilanzpolitik. Geld- und Fiskalpolitik dienen beiden. Zielen zugleich. Soll aber trotz zahlungsbilanzorientiertem Kapitalabfluss die Nachfrage im Inland ausgedehnt werden, dann stehen sich auf dem Binnenmarkt als Folge des Kapitalexportes ein restriktiver monetärer und ein expansiver fiskalischer Effekt gegenüber. Bei straff gesteuerter Geldmenge setzt sich zwar langfristig der restriktive Geldmengeneffekt durch, in der Zwischenzeit kann aber aufgrund der unbestrittenen kurzfristigen Wirksamkeit des expansiven Fiskaleffektes die Vollbeschäftigung bereits wieder erreicht und die konjunkturpolitische Aufgabe damit gelöst sein. Literatur: Teichmann, U., Grundriss der Konjunkturpolitik, 4. Aufl., München 1988.
- Instrumente der Wirtschaftspolitik
Vorhergehender Fachbegriff: Policy Framework Paper (PFP) | Nächster Fachbegriff: Polish Hungarian Assistance for Recovery Economies (PHARE)
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|