Eine Roadshow bezeichnet in der Finanzwelt eine zumeist internationale Präsentation des eigenen Unternehmens. Diese Vorstellung wird entweder vom Unternehmen selbst oder vom Emittenten eines am Markt zu positionierenden Unternehmens (Initial Public Offering, IPO) durchgeführt. Zielpublikum sind bestehende und potentielle Investoren, die informiert und gewonnen werden sollen.
Vor einer Emission (Neuemission), oft aber auch in den Jahren danach, geht die Gesellschaft mit dem Konsortialführer quasi auf "Tournee". Dabei macht sie an für sie wichtigen Finanzplätzen stopp und stellt das Unternehmen institutionellen Investoren vor, um bei diesen für die Aktie oder Anleihe zu werben. Auch im Zusammenhang mit Kapitalerhöhungen werden oftmals Roadshows organisiert; Kapitalerhöhungen können durch eine gut gemachte Roadshow ideal am Markt vorbereitet und kommuniziert werden.
Die Roadshow ist wesentlicher Bestandteil professioneller Investor Relations und ist i. d. Roadshow auch organisatorisch bei der Investor-Relations-Abteilung angesiedelt.
Bookbuilding-Verfahren
Im Zuge eines Going Public (Durchführungsphase) werden in den letzten Wochen vor dem ersten Handelstag Roadshows für das Intensivmarketing der Emission verwendet. Dabei präsentieren die Unternehmensleitung und Vertreter des Bankenkonsortiums die wesentlichen Eckpunkte der Emission vor institutionellen Investoren, wie zum Beispiel Vertretern von Investment- oder Pensionsfonds. Wenn es gelingt diese Anlegergruppe von der Attraktivität einer Aktie zu überzeugen, ist der Erfolg eines Going Publics schon fast gesichert. Roadshows sind für die Unternehmensleitung und die Emissionsbanken sehr arbeitsintensiv. Innerhalb weniger Tage gilt es, die für die Emission wichtigen Finanzzentren (oft weltweit) zu besuchen. Präsentationen finden in Gruppen oder in Vier-Augen-Gesprächen statt und dauern in der Regel nicht länger als 15 bis 30 Minuten. Die Investoren erwarten, dass der Emittent auch ganz spezifische Fragen beantworten kann. Ein wesentlicher Aspekt von Roadshows besteht im Feedback der institutionellen Investoren. Dadurch erhalten die Emissionsbanken und der Emittent einen ersten wertvollen Eindruck, wie der „Markt” (wichtige potenzielle Investorengruppen) die Emission einschätzt und in welcher Bandbreite sich der Emissionspreis bewegen könnte. Siehe auch Going Public, Durchführungsphase (mit Literaturangaben).
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