Planungsarten
Form der Bankplanung, die auf strikt fixierten Plänen und Planzahlen beruht, also keine Veränderungen nach Inkraftsetzen der Pläne erlaubt. Im Prinzip nur bei sehr kurzfristigen, allenfalls einjährigen Planungen, denkbar, da bei längeren Planungshorizonten die Unsicherheit und Variabilität der zu berücksichtigenden Daten und Variablen zunimmt. Ggs.: elastische, flexible Planung.
Das Begriffspaar starre und flexible Planung wird in der einschlägigen Literatur vorzugsweise für die Art und Weise der Lösung mehrperiodi-ger, risikobehafteter Planungsprobleme verwendet. Als formales Hilfsmittel dient die Entscheidungsbaummethode in Verbindung mit dem »Roll-Back«-Verfahren. Dementsprechend arbeitet sich der Planer bei der Sliche nach der optimalen Lösung von den Endknoten des Entscheidungsbaumes im Zeitpunkt t“ bis zu dessen Wurzel im Zeitpunkt t0 vor. Bei der starren Planung wird zum Zeitpunkt t0 bereits eine definitive Entscheidung über eine als optimal erkannte Aktionsfolge getroffen. Dadurch wird das mehrperiodige auf ein einperiodiges Entscheidungsproblem reduziert. Eine Anpassung der Entscheidung an das sich im Zeitablauf ändernde Informationsniveau ist somit ausgeschlossen. Diese Form der Planung wird deshalb auch als unbedingt bezeichnet.
Im Gegensatz dazu entspricht die flexible Planung einer bedingten Vorgehensweise. Hier wird das mehrperiodige Entscheidungsproblem als solches behandelt, indem zum Zeitpunkt to eine definitive Entscheidung nur über die in der ersten Periode zu realisierenden Alternativen erfolgt und dann die notwendigen Folgeentscheidungen in den späteren Perioden lediglich in Form von Eventualent-scheidungen getroffen werden. Durch diese Globalentscheidung zu Beginn des mehrperiodigen Entscheidungsproblems wird sozusagen jede zukünftige Entscheidung vorweggenommen. Die Folgeentscheidungen in den späteren Perioden werden von der eingetretenen Situation abhängig gemacht. Dem Planer verbleibt somit die Aufgabe, in jeder weiteren Periode die eingetretenen Bedingungen zu erfassen und die entsprechenden (bedingungsadäquaten) Aktionen i. S. einer Anpassungsentscheidung auszulösen.
Neben dieser formalen Verwendungist der Begriff der Flexibilität für diePlanung von Grundsätzlicher Bedeutung, und zwar besonders dann, wenn die Planer mit einer turbulentenUmwelt rechnen müssen. In einemsolchen Falle sind beispielsweise imRahmen der strategischen Planungdetaillierte und langfristig verbindliche Vorgaben nicht angebracht. Es isthier vielmehr zweckmäßiger, die einzelnen Festlegungen zunächst vage zuhalten und erst mit fortschreitenderVerbesserung des Informationsniveaus näher zu konkretisieren. Überhaupt ist es in vielen Fällen besser, wenn die Pläne so abgefaßt sind, daßsie den für ihre Durchführung verantwortlichen Entscheidungsträgernnoch einen genügend großen Handlungsspielraum für situative Anpassungen lassen.
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