(United Nations Environment Programme; UNEP) am 15. 12. 1972 von der UN-Vollversammlung auf Empfehlung der in diesem Jahr abgehaltenen Stockholmer UN-Umweltkonferenz gegründetes Sonderorgan der Vereinten Nationen mit Sitz in Nairobi. Als zentrale Einrichtung der Vereinten Nationen kennt das UNEP keine eigene formelle Mitgliedschaft. Das UNEP fördert die weltweite Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes und koordiniert die Umweltaktivitäten der Vereinten Nationen. Mittels seiner im Earthwatch-Programm zusammengefassten Beobachtungs- und Informationssysteme führt es eine Bestandsaufnahme der bedeutsamsten globalen und regionalen Umweltprobleme durch und zeigt den Regierungen der Welt den umweltpolitischen Handlungsbedarf auf. Darüber hinaus entwickelt es konkrete Aktionspläne (z. B. Schutz der Meeresumwelt, Kampf gegen Bodenerosion), unterstützt die Umweltforschung, fördert den Abschluss weltweiter Umweltkonventionen (z. B. Wiener Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht von 1985; Übereinkommen zur Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs mit Sonderabfällen von 1989) und führt gemeinsam mit der UNESCO Massnahmen zur Umwelterziehung und zur Ausbildung von Umweltexperten (insb. in den Entwicklungsländern) durch. Über das 1982 eingerichtete ClearinghouseProgramm mobilisiert das UNEP bilaterale und multilaterale Mittel, die es den Entwicklungsländern ermöglichen, ihre dringlichsten Umweltprobleme gezielt anzugehen. Das zentrale Leistungsorgan des UNEP ist der jährlich tagende Verwaltungsrat, dem Vertreter von 58 Staaten angehören, die von der UN-Vollversammlung nach einem Regionalschlüssel (Afrika: 16, Asien: 13, Osteuropa: 6, Lateinamerika: 10, Westeuropa und andere: 13) auf 3 Jahre gewählt werden. Er beschliesst das grundsätzliche Arbeitsprogramm, überwacht das Sekretariat und überprüft die Mittelverwendung des Umweltfonds. Als ständiges Verwaltungsorgan wurde ein Sekretariat eingerichtet, das für die Durchführung der laufenden Umweltprogramme verantwortlich ist und den Umweltfonds verwaltet. Es wird von einem Verwaltungsdirektor geleitet, der auf Vorschlag des UN-Generalsekretärs von der UN-Vollversammlung auf vier Jahre gewählt wird. Während die Finanzierung der allgemeinen Verwaltungsausgaben über den regulären Haushalt der Vereinten Nationen erfolgt, werden die Umweltprogramme aus einem Umweltfonds bestritten, dem durch freiwillige Beiträge der UN-Mitglieder jährlich etwa 30 Mio. US-Dollar zufliessen. Der Beitrag der Bundesrepublik Deutschland betrug 1990 9,6Mio. DM. Literatur: Wolfrum, R. (Hrsg.), Handbuch Vereinte Nationen, 2. Aufl., München 1991.
- (engl.) United Nations Environment Programme (UNEP.) Spezialprogramm der UN. Gegr. 1972. Sitz: Nairobi, Kenia. Organe: Verwaltungsrat und Sekretariat mit einem Exekutivdirektor. UNEP agiert als zentrale internationale Koordinierungsstelle für Umweltaktivitäten von staatlichen und nichtstaatlichen Umwelteinrichtungen. Innerhalb und außerhalb des UN-Systems ist UNEP aktiv bei der Förderung der Ausarbeitung globaler Umweltschutzrichtlinien und internationaler Abkommen zur Schaffung eines Umweltschutz-Völkerrechts. UNEP leistet Hilfestellung für nationale Umweltgesetzgebung und -politik; dazu werden Überwachungs- und Informationsdienste zum Datenaustausch bereitgestellt. http://www.unep.org
Vorhergehender Fachbegriff: Umweltprogramm | Nächster Fachbegriff: Umweltprogramm, betriebliches
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|