eine noch wenig verbreitete Form der Beurteilung von Organisationsmitgliedern, bei der Mitarbeiter ihre direkten Vorgesetzten hinsichtlich deren Führungsverhalten einschätzen. Die wesentliche Zielsetzung liegt in der Rückmeldung des durch die Mitarbeiter wahrgenommenen (!) Führungsverhaltens an den Vorgesetzten, das oft beträchtlich von der Selbstwahrnehmung des Vorgesetzten abweicht. Durch diese Rückmeldungen sollen dem Vorgesetzten konkrete Hinweise für eine Änderung seines Führungsverhaltens zur Verfügung gestellt und seine Bereitschaft zur Verhaltensänderung erhöht werden. Vorgesetztenbeurteilung stellt darüber hinaus eine Möglichkeit zur Einbeziehung der Mitarbeiter in den Führungsprozess und somit zur Partizipation dar. Wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz und den erfolgreichen Einsatz ist die Anonymität der Beurteilung, die Entwicklung von validen Beurteilungskriterien und die Integration in ein partizipatives Führungskonzept. In diesem Zusammenhang ist bei der Einführung von Vorgesetztenbeurteilungen die umfassende Einbeziehung der Betroffenen wesentlich. Literatur: Reinecke, P., Vorgesetztenbeurteilung, Köln u. a. 1983.
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