`Gesetz\' in der Wahrnehmungstheorie, das besagt, daß die Anzahl der Reizänderungen, die für die Überschreitung der Wahrnehmungsschwelle erforderlich sind, von der Intensität des Reizes, der zuerst wahrgenommen wird, abhängt. Je größer die Intensität des Ausgangsreizes, desto größer muß die Veränderung sein, bevor ein Unterschied wahrgenommen wird.
markiert die Geburt der Psychologie als selbständiger, von der Philosophie getrennter Wissenschaft. Mit seinen Untersuchungen über den Test- und Muskelsinn trug Ernst H. Weber (1795-1878) entscheidend zur Entstehung der Psychophysik, deren Anliegen die quantitative Erfassung der Beziehungen zwischen objektivem Reiz (z. B. Tonintensität) und psychischer Reaktion (z. B. Lautstärke) ist, bei. Mit Hilfe der "Methode der eben merklichen Unterschiede" (Grenzverfahren) formulierte er den später als Weber\'sches Gesetz bezeichneten Reiz-Reaktions-Zusammenhang: Der eben merkliche Unterschied (EMU) zwischen zwei Reizen (A S) steht in einem annähernd konstanten Verhältnis zur Intensität des Bezugsreizes (S): S/S = konst. Gustav T. Fechner (1801-1887) führte die Weber\'schen Untersuchungen fort und fand, dass die Empfindungsstärke (E) proportional zum Logarithmus der zugehörigen Reizstärke (S) anwächst: E = K + log S. Dabei symbolisiert K eine Konstante, die bei jeder Sinnesmodalität unterschiedlich. stark ausgeprägt ist. Heute gilt das Weber-. Fechner\'sche-Gesetz als Annäherung der tat-. sächlichen Verhältnisse im mittleren Bereich der Reizstärke. 1953 schliesslich bewies Stanley S. Stevens" dass die Empfindungen von Lautstärke und Helligkeit einem Potenzgesetz gehorchen. Heute weiss man, dass bei allen Sinnesmodalitäten die subjektive Grösse in dem Masse zunimmt, wie die Reizgrösse exponential ansteigt: E = K • Sa Der Exponent a beträgt etwa für die subjektiv empfundene Helligkeit 0,33 und für die Stromstärke 3,50. Literatur: Sixtl, E, Messmethoden der Psychologie, Weinheim 1967.
Psychophy- sik
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