Durch restriktive Geldpolitik ausgelöste Zinserhöhungen führen über induzierte Kapitalbewegungen tendenziell zu einer Aufwertung, durch expansive Geldpolitik ausgelöste Zinssenkungen zu einer Abwertung der heimischen Währung. Hierdurch verändern sich die Preise handelbarer Güter: Bei einer Aufwertung werden Exporte teurer und Importe billiger. Die im Inland wirksam werdende Nachfrage schwächt sich ab. Die restriktive Geldpolitik wird also durch die induzierten Wechselkursänderungen unterstützt. Analoges gilt für die expansive Geldpolitik.
Innerhalb der EWU existiert kein Wechselkurskanal mehr, gegenüber Drittländern bleibt er gleichwohl relevant. Da die außenwirtschaftliche Verflechtung mit Drittländern zwischen den EU-Ländern divergiert, werden vom Eurosystem geldpolitisch ausgelöste Wechselkursänderungen unterschiedliche Rückwirkungen auf die Export- und Importströme in den Mitgliedsländern haben.
Geldpolitischer Transmissionskanal. Berücksichtigt, dass eine restriktivere Geldpolitik bei flexiblen Wechselkursen die heimische Währung tendenziell aufwertet, was ausländische Waren und Dienstleistungen für Inländer verbilligt und inländische Waren und Dienstleistungen für Ausländer verteuert. Dies dämpft die Netto-Exporte und damit die Nachfrage nach inländischen Gütern.
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