(engl. competitiveness) Unter Wettbewerbsfähigkeit ist das Potenzial eines Unternehmens zu verstehen, mit dem sich innerhalb einer Branche (oder eines Marktsegmentes) eine Gewinn bringende Position erlangen, behaupten bzw. ausbauen lässt. Dies impliziert die Fähigkeit des Unternehmens, Chancen und Risiken des Wettbewerbsumfeldes zu erkennen und für sich nutzbar zu machen sowie unter Ausnutzung der Stärken und Oberwindung der Schwächen Potenziale im Unternehmen aufzubauen und durch deren Ausnutzung zu Wettbewerbsvorteilen zu gelangen (Wettbewerbsstrategien).
Die Fähigkeit im internationalen Wettbewerb zu bestehen umfasst eine volkswirtschaftliche und eine unternehmerische Dimension. Die Erstgenannte betrifft die internationale Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder bzw. Regionen im internationalen Vergleich. Ihre Ausprägung kann in Welthandelsstatistiken abgelesen werden, so beispielsweise die Rolle der Bundesrepublik Deutschland, gemessen am Welthandelsumsatz oder am, auf den Pro-Kopf der Bevölkerung, saldierten Import und Export (vgl. Dichtl/Müller, 1992, S. 431).
Eine umfassende Analyse der Wettbewerbsvorteile von Volkswirtschaften stammt. Demgegenüber bezieht sich die unternehmerische Dimension auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens innerhalb einer Branche. Sie ist von vielen Faktoren abhängig. So zeigt sich beispielsweise, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen einzelner Branchen aus einer engen Beziehung zwischen Forschungsaktivitäten (Forschung und Entwicklung) und Produktion im Heimatland von Porter (1999). Er unterscheidet die in Übersicht 141 dargestellten Bestimmungsfaktoren nationaler Wettbewerbsvorteile.
Aus Mikro- und Makrosicht hängt die Wettbewerbsfähigkeit von der Schaffung von Wettbewerbsvorteilen ab (Wettbewerbsstrategien). Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens ergeben sich beispielsweise aus dessen relativen Ressourcenpotenzialen, aus Produktmerkmalen wie Zuverlässigkeit, Präzision, Design, Herkunftsland (Country-of-Origin-Effekt), aus der Produktivität der Arbeitskräfte oder aus der Fähigkeit, innovative Produkte schneller als Konkurrenten zu entwickeln (Innovationsmanagement). Auf Basis dieser Faktoren ist es einer Unternehmung möglich, ihre Wettbewerbsvorteile und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit einzuschätzen.
Vorhergehender Fachbegriff: Wettbewerbsfaktor | Nächster Fachbegriff: Wettbewerbsförderung
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|