1. Konkretisierung des allgemeinen Organisationsbegriffs auf wirtschaftliche Zweckgebilde. Damit wichtiges —Erfahrungsobjekt der Betriebswirtschaftslehre. Insbesondere aus der Sicht der Betriebssoziologie und der —verhaltenstheoretischen Betriebswirtschaftslehre lassen sich folgende Merkmale ableiten: (1) Kontinuität: Wirtschaftsorganisationen existieren in der Regel über längere Zeiträume hinweg. (2) Zielorientierung: Es handelt sich um nach spezifischen Zielen strebende soziale Gebilde, die ihre Daseinsberechtigung daraus erhalten, dass sie diesen Zielen dienen. (3) Instrumentalcharakter: Grundgedanke ist hier der Zusammenhang zwischen sog. Organisationszielen und Individualzielen. Dabei wird eine Zweck-Mittel-Beziehung angenommen: Die Organisationsziele sind Mittel, um Individualziele zu erreichen. Auf diesen Tatbestand bezieht sich die Formulierung vom Instrumentalcharakter von Wirtschaftsorganisationen. (4) Interaktion: Wird der betriebliche Leistungsprozess als Kombinationsprozess der Produktionsfaktoren aufgefasst, so sind diese die Systemelemente, aus denen sich Wirtschaftsorganisationen zusammensetzen. Insofern lassen sich interaktive Mensch-Mensch-, Mensch-Maschine- und — im Hinblick auf programmgesteuerte Produktionsprozesse Maschine-Maschine-Beziehungen unterscheiden. (5) Differenzierung und Koordinierung als Methoden der Zielerreichung: Wirtschaftsorganisationen werden durch horizontale und vertikale Arbeitsteilung und die Koordination derartiger verschiedener Tätigkeiten gekennzeichnet. 2. Als Wirtschaftsorganisationen werden gelegentlich auch internationale Zusammenschlüsse (z.B. im Rahmen der UNO) mit vordringlich ökonomischen Zielen bezeich- net. Literatur: Etzioni, A., Soziologie der Organisationen, München 1967. Schanz, G., Personalwirtschaftslehre, 2. Aufl., München 1993.
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