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Zinsparitätentheorie

Die Zinsparitätentheorie erklärt die Wechselkursveränderungen mit Kapitalbewegungen. Nimmt man etwa an, dass die Zinsen in den USA schneller steigen oder höher sind als in Deutschland, so haben internationale Investoren tendenziell ein größeres Interesse an dortigen Wertpapieren. Da für deren Erwerb Dollar benötigt werden, steigt die Nachfrage nach ihm an. Dieser Prozess kommt (theoretisch) dann zum Stillstand, wenn sich durch die Änderung von Kapitalangebot und -nachfrage in beiden Staaten die Wertpapierrenditen angenähert haben und der Erwerb von Dollar (im Vergleich zum Euro) durch die Aufwertung so teuer geworden ist, dass die Renditedifferenz aufgezehrt wird.

begründet den Ausgleich der Renditen in-und ausländischer Zinstitel. Zinsparität käme zustande, wenn die in- und ausländischen Papiere von den Nachfragern als homogen, also als vollständige Substitute angesehen werden könnten. Dies ist jedoch bei Nominierung der Zinstitel in unterschiedlichen Währungen nicht möglich. So besteht ein Wechselkursänderungsrisiko, das einen Keil zwischen Inlands- und Auslandszins treibt. Je nachdem, ob dieses Risiko am Terminmarkt abgesichert wird oder nicht, spricht man von gedeckter oder offener Zinsparität. Im ersten Fall weichen In- und Auslandszins um den Swapsatz, im zweiten Fall um die erwartete Wechselkursänderungsrate voneinander ab. Für die offene Zinsparität gilt demnach mit dem Inlands- und Auslandszins z, und za sowie dem erwarteten und tatsächlichen Kassakurs der Auslandswährung, we und w. Dies ist die Gleichgewichtsbedingung für Kassamarktspekulation. Ersetzte man we durch den Terminkurs V, würde die Gleichung eine Gleichgewichtsbedingung für Zinsarbitrage beschreiben.
Zinsparitätentheorie Zu einer Theorie wird die voranstehende Gleichung, wenn man Annahmen über z , za, w und we trifft. Sieht man z.B. z;, za und we als exogen bestimmt an, beinhaltet die Gleichung eine Wechselkurstheorie. Nur ein einziger Kassakurs w* würde das Gleichgewicht gewährleisten. Wäre w* > w, brächte die Geldanlage im Ausland eine höhere Verzinsung als im Inland. Die Auslandswährung würde verstärkt nachgefragt, bis w auf w* angestiegen und das Renditegefälle beseitigt wäre. Sieht man za, w und we als exogen determiniert an, ergibt sich eine Zinstheorie. Nur ein einziger Zins, z;* würde Gleichgewicht gewährleisten. Wäre z; < z;*, flösse Geld in das Ausland ab. Es käme zur Verknappung des Geldangebotes, und z; würde ansteigen, bis das Ungleichgewicht beseitigt ist. Im allg. müssen jedoch alle vier Variablen als endogene Variable angesehen werden, die mit Hilfe der Geldmarktgleichgewichtsbedingungen des In- und Auslandes, einer Wechselkurserwartungshypothese sowie der Gleichgewichtsbedingung (gemäss obiger Gleichung) bestimmt werden. Literatur: Niehans, J. (1984)

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