Floating Rate Notes
(Floating Rate Note, FRN) —*Anleihe mit periodischer Anpassung des Nominalzinses an einen ausgewählten Geldmarktzins. Der Referenzzins, am Eurokapitalmarkt meist Libor, wird jeweils um eine geringe Marge (Auf-oder Abschlag) korrigiert, die bei der Emission für die gesamte Laufzeit festgelegt wird und von der Bonität des Schuldners und der allgemeinen Marktverfassung abhängt. Bei manchen Emissionen wird ein Mindestzins, bei anderen ein Höchstzins vereinbart, dernicht unter- bzw. überschritten werden darf, unabhängig wie sich der Referenzzins entwikkelt. Der Nominalzins wird meist im Abstand von drei oder sechs Monaten angepasst. Mit zinsvariablen Anleihen verwischen sich die Grenzen zwischen Geld- und Kapitalmarkt. Diese Anleihen ermöglichen es durch ihren hohen Liquiditätsgrad Schuldnern, auch in Zeiten steigender bzw. stark schwankender Zinsen langfristig Fremdmittel aufzunehmen. Bei unveränderter Bonität des Schuldners bieten die Anleihen nämlich einen weitgehenden Schutz vor Kapitalverlust, da der Kurs zumindest an den Zinsterminen etwa dem Nennwert entspricht. Das Volumen expandierte zu Beginn der 80er Jahre. 1985 entfielen mit 55,9 Mrd. US-$ über 30% aller Neuemissionen am —Eurokapitalmarkt auf Floating Rate Notes. Bedingt durch niedrige Geldmarktzinsen, zu knappe Margen und die Konkurrenz mit Euronotes sank der Anteil bis 1989 auf rd. 10% (27,1 Mrd. US-$). Bedeutendste Emittentin am deutschen Kapitalmarkt ist die Staatsbank Berlin mit zinsvariablen Anleihen von über 64 Mrd. DM bis September 1991. Referenzzins ist dabei Fibor.
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