Gefahr bei der Verwendung spezieller Techniken zur Aktivierung in der Werbung. Stärker aktivierende Gestaltungselemente ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und können bei ungenügender Integration aller Elemente die Beachtung anderer - möglicherweise wichtigerer - Elemente verringern. Dies ist besonders gravierend, wenn so die informativen Schlüsselelemente nicht aufgenommen werden. Dieser Gefahr kann durch eine aktivierende Gestaltung der Schlüsselelemente selbst begegnet werden. Eine andere Möglichkeit besteht in der Verknüpfung der aktivierenden Gestaltungselemente und der zu lernenden Werbebotschaft zu Wahrnehmungseinheiten, die von den Umworbenen zusammenhängend aufgenommen werden. Ablenkung kann aber auch bewusst zur Verminderung von Reaktanz eingesetzt werden. Dies kann in einem TV- Spot z.B. durch einen fremdsprachigen Akzent des Sprechers oder durch nicht zu den Bildszenen passende Texte geschehen. Durch Ablenkung kann man die innere Gegenargumentation unterbinden, die üblicherweise dann auftritt, wenn der Empfänger anderer Meinung ist. Diese Technik wird hauptsächlich bei solchen Personen wirksam, die von vornherein eine dem Beeinflussungsziel entgegengesetzte Meinung vertreten.
(ablenkende Kommunikation): Die Gesamtheit der auf Verringerung der Reaktanz bei den Umworbenen zielenden Strategien, die psychische Barrieren gegen beeinflussende oder manipulative Werbung zu umgehen versuchen. Am ehesten erkennbar ist wohl die Ablenkung von den eigentlichen Interessen des Werbungtreibenden bei “Sex in der Werbung”, bei dem der Zusammenhang zwischen dem Objekt der Werbung (dem Produkt der Dienstleistung) und der werblichen Gestaltung entweder künstlich oder überhaupt nicht vorhanden ist. Weniger deutlich erkennbar ist sie bei Elementen wie Humor in der Werbung. Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine nicht zu starke Ablenkung in der Tat - Reaktanz verringert und damit zugleich die Überzeugungswirkung werblicher Kommunikation vergrößert.
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