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Adoptertypologie

Segmente von Mitgliedern eines sozialen Sy­stems, die im Rahmen des Diffusionspro­zesses einer Innovation gemeinsame Merk­male aufweisen: Nach der „Aktivität“ im Adoptionspro­zeß zu einem bestimmten Zeitpunkt lassen sich neben den Übernehmern der Innovation (Adopter) weitere Gruppen unterscheiden: „Passive“ sind Mitglieder des sozialen Sy­stems, die sich noch nicht für die Innovation interessiert haben. Dies kann darauf zurück­zuführen sein, dass sie die Innovation noch nicht kennen oder vorab als „irrelevant“ ein­stufen. „Rejektoren“ haben die Innovation nach einem expliziten Entscheidungsprozeß abgelehnt. Eine Übernahme der Innovation erscheint erst möglich, wenn sich die adop­tionsrelevanten Innovationseigenschaften oder die Rahmenbedingungen verbessern bzw. die diffusionsendogenen Einflußfakto­ren (Diffusionsprozeß) stärker werden. Zu den „Interessierten“ zählen Mitglieder, die sich in einem Entscheidungsprozeß be­finden. Sie sind besonders „sensitiv“ für Mar­keting-Aktivitäten und sozialen Einfluß. Hinsichtlich der Kommunikationswirkung sind insb. Rejektoren und unzufriedene Adopter potentielle Quellen für negative In­formationen über die Innovation. Die soziodemographische Charakterisie­rung von Übernehmern nach dem Zeitpunkt der Adoption im Diffusionsprozeß (frühe/späte Übernehmer) ist stark innovations­spezifisch. Häufig läßt sich j edoch erkennen, dass frühe Übernehmer höheren sozialen Sta­tus, Einkommen oder Schulbildung besitzen und „weltoffener“ sind als späte Adopter. Sie besitzen außerdem bessere Kenntnisse über die Innovation oder mehr Erfahrung mit „ähnlichen“ Produkten. Eine empirische, auf dem G&I Verbraucher­panel beruhende Segmentation der Konsu­menten ergab drei einschlägige Zielgruppen mit folgendem Umfang (Anteil Haushalte): -„Trendsetter“ als Träger des Wandels (27%), - „Mainstreamerd.h. dem Wandel aufge­schlossene Haushalte (45%), - „ Inflexible “, d. h. gegen Wandel resistente Haushalte (28%). Die innovationsfreundlichen Haushalte zeichneten sich dabei durch eine jüngere Al­tersstruktur, höhere Schulbildung und ein überdurchschnittliches Haushaltsnettoein­kommen aus. Eine in Diffusionsmodellen verwendete Segmentierung unterscheidet die Käufer­schaft hinsichtlich ihres Verhaltens gegen­über dem sozialen Einfluß: Innovatoren entscheiden über die Übernah­me einer Innovation unabhängig von der Übernahmeentscheidung der anderen Mit­glieder des sozialen Systems; sie reagieren nicht auf sozialen Einfluß. Ihre Präferenz ist um so größer, je höher der Neuigkeitsgrad der Innovation ist. Sie sind werbeempfind­lich, weisen aber nur eine geringe Preiselasti­zität auf. Imitatoren orientieren sich demgegenüber am Verhalten der anderen Mitglieder im so­zialen System, d. h. sie reagieren stark auf so­zialen Einfluß. Im Vergleich zu den Innova­toren sind Imitatoren weniger werbeemp­findlich; ihre Preiselastizität ist größer. Innovatoren und Imitatoren treten über den gesamten Diffusionsprozeß hinweg auf. Tendenziell sind Innovatoren unter den frühen Übernehmern, Imitatoren unter den späten Übernehmern überrepräsentiert.

Literatur: Rogers, E. M., Diffusion of Innovations, 1. Aufl., London 1983, S.241 ff. Schmalen, H., Marketing-Mix für neuartige Gebrauchsgüter, Wiesbaden 1979, S. 40 ff.

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