Hedgefonds lassen sich in eine Vielzahl unterschiedlicher Strategien mit zahlreichen Untergruppen einteilen. Bei den Single-Hedgefonds lassen sich drei Hauptkategorien unterscheiden: marktneutrale Strategien (Relative Value), ereignisorientierte Strategien (Event Driven) und opportunistische Strategien: Zu den marktneutralen Strategien zählen Convertible Arbitrage, Equity Market Neutral und Fixed Income Arbitrage. Bei der Convertible Arbitrage nutzt der Hedgefonds-Manager Fehlbewertungen bei Wandelanleihen und den zugrunde liegenden Aktien. Bei der Equity Market Neutral-Strategie werden unterbewertete Aktien gekauft und überbewertete Aktien leer verkauft (Short Selling). Die Fixed Income Arbitrage baut Positionen in verschiedenen festverzinslichen Wertpapieren auf, um Preisanomalien auszunutzen. Ereignisorientierte Strategien lassen sich in die beiden Hauptgruppen Distressed Securities und Merger Arbitrage einteilen. Bei ersterer investiert der Hedgefonds-Manager in Wertpapiere von Unternehmen, die sich in finanziellen oder operationellen Schwierigkeiten befinden. Bei negativen Meldungen reagieren die Kurse der betroffenen Unternehmen meist stärker als fundamental gerechtfertigt wäre, wodurch sich Gewinne generieren lassen. Bei der Merger Arbitrage geht es um das Ausnutzen von Kursentwicklungen bei Unternehmensübernahmen oder -zusammenschlüssen. Die Aktien des Übernahmekandidaten werden gekauft und die des übernehmenden Unternehmens leer verkauft. Die opportunistischen Strategien lassen sich in die Untergruppen Emerging Markets, Global Macro, Long/Short Equity und Short Selling einteilen. Die Emerging Markets Strategie beinhaltet die Investition in Aktien und Anleihen von Schwellenländern. Die Global Macro-Strategie ist sehr vielschichtig. Die Hedgefonds-Manager analysieren makroökonomische Daten verschiedener Länder, um Trends zur Erzielung von Gewinnen zu erkennen. Die Long/Short Equity-Strategie zu der die meisten Hedgefonds zu rechnen sind, tätigt Käufe und Leerverkäufe in Aktien. Dabei besteht im Gegensatz zur marktneutralen Strategie meist ein Übergewicht auf der Long- oder der Short-Seite. Der Short SellingManager versucht aus fallenden Kursen Gewinne zu generieren. Dabei werden beispielsweise Aktien leer verkauft, um sie später zu geringeren Kursen zurückzukaufen. Long/Short Equity, Global Macro und die ereignisorientierten Strategien repräsentieren bezogen auf das verwaltete Volumen (assets under management) den grössten Marktanteil. Siehe auch Hedgefonds (mit Literaturangaben).
Literatur: Hilpold, C. / Kaiser, D.: Alternative Investment-Strategien - Einblick in die Anlagetechniken der Hedgefonds-Manager, Weinheim 2005; Phillips, K./Surz, R. (Hrsg.): Hedge Funds — Definitive Strategies and Techniques, Hoboken, New Jersey 2003.
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