(mit Lieferanten). Charakterisierung: Bei permanenten bzw. sich häufig wiederholenden Lieferungen setzt eine Optimierung der Lieferrelationen eine abgestimmte Gestaltung der Logistik von Lieferant und beschaffendem Betrieb voraus. Dabei sind wichtige dispositive Aspekte klar zu regeln und oft ist in eine Vereinheitlichung von Betriebsmitteln und Logistikprozessen zu investieren. Grundsätzlich sind drei Ebenen zu differenzieren:
(1) Materialflusssysteme: Eine Voraussetzung ist die Verwendung gemeinsam geplanter und verbindlich festgelegter Ladehilfsmittel, also Behälter, Verpackungen, Gestelle und Paletten. Damit werden die besonders kostenintensiven Handhabungs- und Umschlagsaktivitäten sowie Wartezeiten vermieden. Indirekt lassen sich so auch die von den Ladehilfsmitteln und ihren Konturen geprägten Lager- und Transportsysteme vereinheitlichen. Im Idealfall gelangt also das Material z.B. in demselben Behälter von der Produktion des Lieferanten bis zur Verwendung beim Abnehmer, ohne zusätzlichen Aufwand zu verursachen.
(2) Abwicklungs-, Informations- und Kommunikationssysteme sollen möglichst eine Kommunikation ohne Medienbruch und Zeitverluste ermöglichen. Dies setzt nicht nur bilateral vereinbarte (a) Kennzeichnungen (Aufkleber, Barcode, RFID) und geregelte (b) Schnittstellen für die Datenübertragung (DFÜ/EDI, Internet) voraus, sondern auch einheitliche (c) Datenformate und -strukturen sowie eine abgestimmte (d) Ablauflogik der dispositiven Prozesse.
(3) Qualitätsmanagementsysteme: Zur Vermeidung von Doppelprüfungen und unnötigem Prüfungsaufwand sind detaillierte Qualitätsvereinbarungen zu treffen. So können Dokumentationen des Lieferanten (z. B der Prozess- oder Ausgangskontrolle) vom Abnehmer akzeptiert werden. Weitergehend wirken Nullfehler-Vereinbarungen ohne Qualitätsprüfung, die Lieferungen beschleunigen (JITLieferung), aber ein sehr hohes wechselseitiges Vertrauen voraussetzen. Siehe auch Beschaffungslogistik, Lieferrelationen und Logistik, Grundlagen (mit Literaturangaben).
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