(auch Anlageneffizienz oder Gesamtanlageneffizienz; in %)
Einige Unternehmen produzieren ihre Werbemittel wie Kataloge, Prospekte oder Mailings selbst. Die Kennzahl, welche die Effizienz der Produktion
von Marketing-Medien bewertet, ist die Overall Equipment Effectiveness (OEE). Sie errechnet sich aus den drei Kennzahlen Anlagenverfügbarkeit, Anlagenleistung und Anlagenausbeute.
Oder
Beispiel
Ein Unternehmen des Versandhandels produziert seine Kataloge selbst. Für eine Druck- und Leimbindeanlage errechnet es die folgenden Kennzahlen:
· Von 125 geplanten Betriebsstunden läuft die Anlage wegen ungeplanter Stillstände nur 120 Stunden. Die Anlagenverfügbarkeit beträgt 96 %.
· Statt 200 geplanter Kataloge stellt die Maschine durchschnittlich nur 180 Kataloge in der Betriebsstunde her. Die Anlagenleistung beträgt 90 %.
· Von den stündlich produzierten 180 Katalogen sind neun wegen fehlerhaftem Druck nicht zu gebrauchen. So werden je Betriebsstunde nur 171 dem Qualitätsstandard entsprechende Kataloge hergestellt. Die Anlagenausbeute beträgt 95 %.
In der Verknüpfung dieser drei Kennzahlen ergibt sich für die Druck- und Leimbindeanlage eine OEE von 82,08 %.
= 96 % x 90 % x 95 % x 10.000 = 82,08 %
Es gibt noch eine zweite Möglichkeit, die OEE zu berechnen. Die optimale Produktionskapazität der Druck- und Leimbindeanlage liegt bei 25.000 Katalogen. Sie würde erreicht, wenn die geplante Betriebszeit von 125 Stunden voll ausgenützt und die optimale Leistung von 200 Katalogen je Stunde ohne Leistungs- und Qualitätseinbußen erreicht würde.
Tatsächlich aber werden lediglich 171 gut gefertigte Kataloge je Betriebsstunde in nur 120 Betriebsstunden produziert. Die tatsächliche Produktionsmenge beträgt also 20.520 Kataloge. Im Vergleich zur optimalen Produktionskapazität von 25.000 Katalogen ergibt sich eine Overall Equipment Effectiveness von 82,08 %.
Quelle
· Die Daten zur optimalen Produktionskapazität und zur tatsächlichen Produktionsmenge hält die Produktionsabteilung bereit.
· Bei Vorliegen der drei Kennzahlen Anlagenverfügbarkeit, Anlaeneistung und Anlagenausbeute ist die OEE einfach durch Multiplikation zu ermitteln.
Interpretation
Die Overall Equipment Effectiveness (OEE) bewertet die tatsächliche Leistung einer Anlage und kann sowohl auf eine einzelne Maschine als auch auf eine ganze Fertigungsanlage bezogen werden. Sie ergibt sich aus dem Produkt der jeweiligen Anlagenverfügbarkeit, der jeweiligen Anlagenleistung und der jeweiligen Anlagenausbeute. Die OEE zeigt also an, wie viel von der optimalen Produktionskapazität, die in der geplanten Betriebszeit zu erreichen gewesen wäre, tatsächlich durch Verfügbarkeits-, Leistungs- und Qualitätsverluste eingebüßt wurde.
Maßnahmen
· Die OEE gibt Aufschluss über Gesamteffizienz einer Anlage. Maßnahmen zu ihrer Verbesserung müssen der Anlagenverfügbarkeit, der Anaenleistung und der Anlagenausbeute gelten.
· Bei einer dauerhaft niedrigen OEE sollte das Unternehmen auch ins Kalkül ziehen, die Produktion der Marketing-Medien an einen unternehmensfremden Dienstleister zu übertragen (Outsourcing).
Grenzen
· Die Berechnung der OEE benötigt in seiner einfachen Form das Vorliegen dreier weiterer Kennzahlen ( Anlagenverfügbarkeit, Anlagenleistung, Anlagenausbeute).
· Die OEE lässt keine Beurteilung der Mitarbeiter im Produktionsbereich
zu.
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