Die Begriffe Effizienz (engl.: efficiency) und Effektivität (engl.: effectiveness) werden umgangssprachlich zunächst gleichbedeutend verwendet. Sie leiten sich von lateinisch efficientia (= Wirksamkeit) ab. In den Wirtschaftswissenschaften haben die beiden Begriffe jedoch unterschiedliche Bedeutungen: Werden Dinge ökonomisch richtig (Wirtschaftlichkeit) getan, ist es eine Frage der Effizienz; (Effizient = Dinge richtig tun = ökonomisch).
Demgegenüber ist die Frage, ob die richtigen Dinge getan werden, eine Frage der Effektivität (effektiv = die richtigen Dinge tun = strategisch). Die Effizienz betont also die ökonomische Seite des Mitteleinsatzes, die Effektivität die operative Seite.
Eine andere Unterscheidung ist: Tun wir die Dinge richtig = operativ , Tun wir die richtigen Dinge = strategisch.
Besser wäre:
Wirtschaftlichkeit. Wirtschaftliche Nutzung einer gegebenen Situation; bei effizienten Entscheidungen wird das – ökonomische Prinzip realisiert.
Die Effizienz („do the things right“) misst das Verhältnis von aktuellem Output zu aktuellem Input und stellt u.a. eine Leitlinie für die kurzfristige Planung dar. Sie ist die Wirksamkeit von Strukturen bzw. Aktivitäten.
Untersucht das Amtshandeln im Hinblick auf seine Leistung. Im Vordergrund steht, wie bestimmte Ziele erreicht werden, ohne die Ziele dabei ausdrücklich in Frage zu stellen. Damit verfolgt die Effizienzbeurteilung eine eher kurzfristige, auf direkte Tätigkeiten ausgerichtete Perspektive. Oder anders formuliert: Effizienz heißt, die Dinge richtig tun.
setzt neben Effektivität noch Wirtschaftlichkeit voraus (siehe Ökonomisches Prinzip). Wird dabei in kaufmännischer Weise bewertet, so spricht man von Rentabilität.
In der Gesundheitswirtschaft:
Begriff, der darauf abzielt zu beurteilen, ob eine Maßnahme, eine Aktivität oder ein Prozess dazu geeignet ist, ein vorgegebenes Ziel im Hinblick auf bestimmte Beurteilungskriterien zu erreichen. Es handelt sich also um ein Beurteilungskriterium für die Art und Weise der Zielerreichung.
Beispielhaft kann die Kosteneffizienz genannt werden: Hier sind die Kosten das Beurteilungskriterium. Damit geht es um die Frage, ob ein Ziel, etwa ein Behandlungsziel, mit der ausgewählten Therapie kosteneffizient erreicht werden kann, also mit geringeren Kosten als mit anderen Therapien.
Effizienz wird abgegrenzt von der Effektivität. Ist eine Maßnahme nicht effektiv (also nicht oder schlecht geeignet, das vorgegebene Ziel zu erreichen), kann sie im Grundsatz auch nicht effizient sein, weil damit schon die Möglichkeit der Zielerreichung als Grundvoraussetzung für Effizienz fehlt. Allerdings gibt es auch in der Gesundheitsökonomie, wo Effektivität und Effizienz eine große Rolle spielen, bisher kaum unumstrittene und trennscharfe Skalen für den Grad der Zielerreichung.
In der Gesundheitswirtschaft: (efficiency)
Effizienz ist ein Begriff der ökonomischen Theorie und beschreibt den Nutzen in Relation zu den Kosten einer Maßnahme. Im Gesundheitswesen bedeutet Effizienz von Versorgungsleistungen, dass sie entweder mit einem Minimum an Kosten erbracht werden oder dass bei gegebenen Kosten (Budget) ein Maximum an Versorgung oder Gesundheit erzielt werden kann.
In der gesetzlichen Krankenversicherung soll das Wirtschaftlichkeitsgebot die Effizienz der Versorgung sichern. So sind die Leistungserbringer verpflichtet, unter mehreren gleichwertigen Behandlungsmöglichkeiten bezogen auf den gesamten Behandlungsprozess die kostengünstigste Alternative zu wählen.
In der Wirtschaftssoziologie: Effektivität - Effizienz
1. Eigenschaft einer Schätzfunktion. 2. als Begriff der Wirtschaftstheorie bezieht Effizienz ihre Bedeutung aus dem Sachverhalt der Knappheit. Der Begriff wird in verschiedener Bedeutung gebraucht. Als technische Effizienz bezeichnet man den Zustand, bei dem keine Produktionsfaktoren verschwendet werden. Sie ist z.B. nicht gegeben, wenn auf der Diesellokomotive weiterhin der Heizer mitfährt. Ökonomische Effizienz im Sinne der Mikroökonomie liegt vor, wenn die Minimalkostenkombination realisiert, d.h. eine gegebene Produktmenge unter Berücksichtigung der Faktorpreise zu den geringstmöglichen Kosten hergestellt wird (ökonomisches Prinzip). Ökonomische Effizienz in diesem Sinne setzt technische Effizienz voraus, aber es gilt nicht das Umgekehrte. Ökonomische Effizienz im (totalanalytischen) Sinne der Wohlfahrtsökonomik ist gegeben, wenn das Pareto-Optimum realisiert ist: Ein Individuum kann dann eine Wohlfahrtssteigerung nur zu Lasten eines anderen Individuums erreichen. In diesem Falle liegen das Produktions- und das Tauschoptimum - für die jeweils wieder eigene Effizienzbegriffe gebräuchlich sind - gleichzeitig vor (Effizienzregeln). Literatur: Sohmen, E., Allokationstheorie und Wirtschaftspolitik, Tübingen 1976.
(allgemeine Definition) stellt den Grad der Ergiebigkeit der Ressourcennutzung dar. Ermittelt wird das Verhältnis von Ergebnis (Output) zu den eingesetzten Mitteln (Input). Nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip wird die Minimierung des Inputs bei gegebenem Output oder die Maximierung des Outputs bei gegebenem Input angestrebt. Typische Massgrössen sind die Produktivität, die Profitabilität oder die entstandenen Kosten im Verhältnis zum erzielten Output.
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