(= Saldo der nicht erfaßten Posten und statistischen Ermittlungsfehler im Leistungs- und Kapitalverkehr) rechnerische Differenz zwischen dem Saldo der Gold- und Devisenbilanz (einschl. des Ausgleichspostens zur Auslandsposition der Bundesbank) und dem zusammengefaßten Saldo der Leistungs- und Kapitalbilanz. Mittels des Restpostens wird die Zahlungsbilanz buchungstechnisch ausgeglichen. Restposten treten auf, wenn entweder die Aktiv-(Credit-)Seite oder die Passiv-(Debet-)Seite einer Transaktion nicht oder nicht im Berichtszeitraum oder nicht vollständig ermittelt werden kann. Ursachen mangelnden Zahlungsbilanzausgleichs sind also: · Meldefreigrenzen, · Meldelücken und Erfassungsfehler, · Bewertungsfehler, · Periodisierungsfehler. Schwankungen des Restpostens werden insbes. durch Veränderungen der terms of payment (leads and lags) verursacht. Nachdem die Deutsche Bundesbank in der Zahlungsbilanz der BRD für 1973 zunächst einen »Rekordrestposten« von +23,8 Mrd. DM errechnet hatte, nahm sie (auch für die zurückliegenden Jahre) mit Hilfe von Berechnungen und Schätzungen eine Zuordnung solcher nicht aufgliederbarer Devisenzuflüsse zu den einzelnen Posten des Leistungs- und Kapitalverkehrs vor; als Folge dieser Revision reduzierte sich der Restposten für 1973 auf +2,3 Mrd. DM. Nichtsdestoweniger erreichte der Restposten 1990 einen Spitzenwert von 24,3 Mrd. DM und 1991 abermals 15,4 Mrd. DM. Die Werte erklären sich aus statistischen Unschärfen v.a. des Wertpapierverkehrs, die in Zeiten der Kapitalflucht auf die Eurodollarmärkte (zur Steuervermeidung) offensichtlich hoch zu Buche schlagen. Im Jahr 1992 konnte der Restposten wieder auf +1,4 Mrd. DM zurückgerechnet werden. F.G. Literatur: Deutsche Bundesbank (1990c)
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