Literatur: Geßner, H.-J., Einzelhandel und Stadtentwicklung. Zur Funktionalität regionaler Handelsstrukturen, in: Trommsdorff, V. (Hrsg.), Handelsforschung 1988, Heidelberg 1988, S. 3-25. Sammelbegriff für jene Betriebsformen des Einzelhandels, bei denen im Gegensatz zum ambulanten Handel der Verkauf des Waren- und Dienstleistungsangebots in offenen Verkaufsstellen bzw. an festen Standorten erfolgt, mithin in Ladengeschäften (z.B. Fachgeschäfte, Verbrauchermärkte, Warenhäuser) oder in sonstigen standortlich fixierten Einkaufsstätten (z.B. Kioske, Handel vom Lager, Automatenverkauf, Tankstellenmärkte). Die Betriebe des stationären Einzelhandels - namentlich in Gestalt der Ladengeschäfte -prägen nach Anzahl, Umsatz und anderen Strukturmerkmalen weitgehend das Erscheinungsbild des Einzelhandels in der Bundesrepublik Deutschland (vgl. Tab. 1 und 2). Sie schon deswegen mit dem Einzelhandel schlechthin zu identifizieren - was häufig geschieht - wäre jedoch verfehlt, allein wenn man die - ebenso prinzipiell wie empirisch gegebene - Mehrdeutigkeit der Marktkategorie „räumlich gebundenes Einzelbandels- angebot“ mit der entsprechenden Vielfalt ihrer betriebsindividuellen Realisierbarkeit bedenkt. Dennoch kommt dem ,Markt- schicksal1 des stationären Einzelhandels die Bedeutung eines Indikators zu, der weite Bereiche des Einzelhandels erfaßt, und insofern von vergleichsweise hoher, da von betriebs- übergreifend gültiger Aussagekraft ist. Zumindest bietet er vielfältige Anknüpfungspunkte für die D iskussion b ranchenty- pischer Phänomene und der sie bewirkenden Gestaltungskräfte: so z. B. was die in unternehmerischer Verantwortung realisierten Leistungsprofile unter den im Zeitablauf sich wandelnden Akzeptanzbedingungen betrifft (vgl. Betriebsformen, Betriebsformen- dynamik im Einzelhandel, Retail Life Cycle, Store Erosion); so aber auch hinsichtlich jener Felder des gesellschaftlichen Interesses, die der stationäre Einzelhandel aufgrund der ihm eigenen Standortorientierung und zentrenprägenden Kraft im urbanen Raum notwendigerweise berührt, wie insb. das Ausmaß seiner stadtentwicklungspolitisch angezeigten Funktionalität im Sinne der Sozialverträglichkeit regionaler Handelsstrukturen (vgl. kommunales Marketing).
Darunter fallen alle Handelsbetriebe, die an einem festen Standort über eingerichtete Verkaufsräume verfügen. Gegensatz: ambulanter Handel.
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