Store Erosion bezeichnet das »Veralten« von Betriebstypen des Einzelhandels (Betriebstypen des Handels), des Kredit- und des Dienstleistungsgewerbes. Änderungen des Konsumentenverhaltens und generelle Einstellungsänderungen der Verbraucher (Wertedynamife) führen zu einer Verringerung des akquisitorischen Potenzials von Betriebstypen.
Diese Veränderungen bewirken den physischen und konzeptionellen Verschleiß von Betriebstypen oder Verkaufsstätten, so z.B. hinsichtlich der Ladengestaltung oder des Sortiments (vgl. Ausschuß für Begriffsdefinitionen aus der Handels- und Absatzwirtschaft, 1995, Store Erosion 55). Dadurch verringern sich die Anziehungs- und Ausstrahlungskraft von Betriebstypen im Zeitablauf. Auch die Standortkonkurrenz unterstützt diesen Verfall.
Ausdruck für das Veralten von Betriebstypen, vor allem im Einzelhandel, aber auch im Kredit- und im Dienstleistungsgewerbe. Store erosion beruht u. a. auf Änderungen des Konsumentenverhaltens und der Einstellungen der Verbraucher. Durch das Aufkommen moderner Betriebe werden das äussere Erscheinungsbild sowie die Innenausstattung und die Warenpräsentation bestimmter bestehender Betriebstypen unaktuell und abgewertet. Ihre Anziehungs- und Ausstrahlungskraft verlieren immer mehr. Auch die Standortkonkurrenz kann zur store erosion führen. Der damit verbundene Umsatzrückgang wirft wichtige Abschreibungs-, Investitions- und Finanzierungsfragen auf.
Ansatz von Sylvia Berger (1977), die sich mit dem Lebenszyklus von Einkaufsstätten und dem Ladenverschleiss befasst und so den Wandel von Betriebsformen erklärt. Store Erosion (Ladenverschleiss) bedeutet, dass Leistungskomponenten der Einkaufsstätten verschleissen und damit die Einkaufsstätten nicht mehr den Kundenvorstellungen entsprechen. Endogene Bestimmungsfaktoren des Ladenverschleisses sind die sachlichen Betriebsmittel (z.B. technischer Verschleiss, Veralterung), die finanziellen Mittel (zunehmender Bedarf als Spiegelbild der Erosion), der personelle Bereich (z.B. die Arbeitshaltung der Mitarbeiter: „Ausruhen auf vergangenen Erfolgen”), die Ware (z.B. Verwässerung des Sortimentes, überholte Produkte) sowie Strukturmerkmale (z.B. Betriebsgrösse, Betriebsalter). Exogene Bestimmungsfaktoren sind Standortfaktoren, Gesetzesänderungen sowie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung. Siehe auch Handelsbetriebslehre, Grundlagen, Handelsmarketing und Vertriebswege, Neuere, jeweils mit Literaturangaben.
Ausdruck des - ebenso physisch wie konzeptionell zu begreifenden - Verschleißes, den Betriebsformen und Angebotstypen des stationären Einzelhandels (Ladengeschäfte) vom Zeitpunkt ihrer Etablierung an erleiden und der zur Minderung ihres akquisitorischen Potentials beiträgt. Die Store Erosion ist insofern eine zwangsläufige Begleiterscheinung der Betriebsformendynamik im Einzelhandel und wird bereits in frühen Stadien des Retail Life Cycle wirksam - mit allen Herausforderungen einer marktgerechten Positionierung, die sich damit dem Einzelhandelsmanagement in strategischer Hinsicht stellen.
Literatur: Berger, S., Ladenverschleiß (Store Erosion). Ein Beitrag zur Theorie des Lebenszyklus von Einzelhandelsgeschäften, Göttingen 1977.
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