Skaherungstechnik Tiefeninterview nichtstandardisierte Befragung, bei der nur ein Rahmenthema vorgegeben und dem Interviewer völlige Freiheit hinsichtlich der Abwicklung gegeben ist; oder es liegt ein grob strukturiertes Frageschema vor (Interviewerleitfaden), während die Reihenfolge und die Formulierung der Fragen von Fall zu Fall variieren. Der Freiraum des Interviewers bei der Abwicklung des Gesprächs zählt zu den Vorzügen und zu den Nachteilen der Methode. Die offene Gesprächsführung erlaubt es dem Interviewer, den verschiedenen Facetten des Themas zu folgen. Sie erhöht zudem die Auskunftsbereitschaft und die Spontaneität des Befragten, so dass hierdurch Sachverhalte aufgedeckt werden können, die zuvor dem Befragten selbst nicht bewusst waren. Nachteilig sind die hohen Anforderungen, die an den Interviewer gestellt werden, die hohen Kosten des Interviewers und damit die geringe Anzahl von Interviews, die abgewickelt werden können. Verzerrungen der Ergebnisse können insb. durch den erheblichen Interviewereinfluß und durch die Subjektivität bei der Interpretation und Klassifikation der Antworten entstehen. Tiefeninterviews sind daher v. a. in der explorativen Forschung wertvoll, wenn es um Anregungen für die Präzisierung von Entscheidungs- und Marktforschungsproblemen, um die Hypothesenfindung bzw. um Anregungen für die nachfolgende deskriptive oder experimentelle Forschung geht.
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