von Arthur SMITHIES (1945) eingeführter Term, um die absolute Einkommenshypothese und die entsprechende Konsumfunktion an empirische Ergebnisse anzupassen. Die empirische Beobachtung einer langfristig konstanten durchschnittlichen Konsumquote durch Simon KUZNETS (1942) steht im Widerspruch zur KEYNESschen Hypothese einer langfristig sinkenden Konsumquote. Der Widerspruch wird auf die Nichtberücksichtigung weiterer Bestimmungsfaktoren des Konsums zurückgeführt. Eine Spezifizierung dieser zusätzlichen Bestimmungsfaktoren wird dadurch umgangen, dass als »catchall«-Faktor neben dem Einkommen die Zeit (t) berücksichtigt wird. Der Trendfaktor t erhält die Aufgabe, einer kurzfristig absinkenden durchschnittlichen Konsumquote entgegenzuwirken und sie auf ein langfristig konstantes Niveau zu heben. Die KEYNESsche Konsumfunktion wird damit in eine kurzfristige Beziehung uminterpretiert. Die langfristige Entwicklung ergibt sich als zeitliche Abfolge von KEYNESschen Konsumfunktionen des Typs: C=ao+a1•t+b•Y. Der Niveauparameter a wird dabei einem zeitlichen Trend unterworfen (a = ao + al • t). Möglich wäre auch eine trendmäßige Entwicklung der marginalen Konsumquote (b = bo + b1 t). Die Kritik an der Einführung eines Trendfaktors richtet sich darauf, dass der Trendfaktor Zeit nur den Charakter einer Hilfsvariablen ohne ökonomische Aussage hat und zu einer Immunisierung der betreffenden Hypothese führt. In anschließenden Analysen wird daher versucht, den Trendfaktor in spezifische Konsumeinflüsse aufzugliedern. Literatur: v. Knorring, E. (1970). Smithies, A. (1945)
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