Konsumgüternachfrage
mathematisches Modell über die Abhängigkeit des gesamtwirtschaftlichen Konsums von anderen makroökonomischen Größen, insb. vom Einkommen.
Formalisierung einer Konsumhypothese, d.h. einer Behauptung über ein Kausalverhältnis zwischen einer Konsumgröße und mutmaßlichen Einflußfaktoren. So kann z.B. die Konsumhypothese »Wenn das Einkommen (Y) steigt (sinkt), dann steigt (sinkt) der Konsum (C) unterproportional« (absolute Einkommenshypothese) folgendermaßen formalisiert werden:
Es gibt eine Reihe von Konsumfunktionen, die diesen Bedingungen genügen, z.B. der Funktionstyp: C= a+ b•Yfüra>0undb>0, denn
Fraglich ist, wie oder ob überhaupt Konsumhypothesen (wie auch andere Hypothesen im Wirtschafts- und Sozialbereich) empirisch überprüft werden können. Kritisch ist der Versuch zu beurteilen, durch statistische Schätzung einer Konsumfunktion mit Hilfe der Regressions-und Korrelationsanalyse auch die jeweils zugrunde liegende Hypothese empirisch testen zu wollen. Literatur: Richter, R., Schlieper, U., Friedmann, W. (1981), v. Knorring, E. (1970)
In der Wirtschaftstheorie der Ausdruck für die funktionale Abhängigkeit des Konsums (C) von den ihn determinierenden Einflußfaktoren insbesondere vom Einkommen. In der einfachsten Form stellt die Konsumfunktion den totalen Konsum in Abhängigkeit vom verfügbaren Einkommen dar:
C = C(Y).
Daneben gibt es zahlreiche spezielle Konsumfunktionen, die nur bestimmte Güter betreffen. Auf der Grundlage des makroökonomischen Zusammenhangs zwischen Konsum und Volkseinkommen formulierte John Maynard Keynes das “psychologische Konsumgesetz” über die Höhe der marginalen Konsumneigung: “Die Menschen werden in der Regel und im Durchschnitt willens sein, ihren Konsum zu vermehren, wenn ihr Einkommen steigt, aber nicht so viel wie die Einkommenssteigerung beträgt.”
vgl. Engelsches Gesetz
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