(Entscheidung unter Unsicherheit, Entscheidung unter Ungewißheit): Bei Entscheidungen mit unvollkommener Information unterscheidet man in der Entscheidungstheorie zwischen Entscheidungen unter Unsicherheit und - Entscheidungen unter Risiko (stochastischer Fall).
Der Protagonist PA trifft seine - Entscheidung unter Ungewißheit, wenn er zwar sieht, dass eine Entscheidung zu unterschiedlichen Konsequenzen führen kann, er sich aber völlig darüber im unklaren ist, welche dieser Konsequenzen wohl eintreten könnte. Weder gibt es für ihn einen Grund zu der Annahme, sie komme durch die Wahl eines rationalen Opponenten zustande, noch gibt es für ihn Anhaltspunkte zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeiten der Konsequenzen. Der Protagonist weiss also, dass seine Entscheidung zu irgendeiner von mehreren denkbaren Konsequenzen führen kann - aber das ist auch alles.
Charakteristikum der Entscheidungen unter Unsicherheit ist es, dass für die Wahrscheinlichkeit des Eintretens der Auswirkungen der alternativen Entscheidungen keine Anhaltspunkte gegeben sind. Zwar sind alle denkbaren Entscheidungsalternativen und Auswirkungserwartungen bekannt, für ihr Eintreten sind jedoch keine Wahrscheinlichkeiten angebbar.
Entscheidungen unter Unsicherheit sind das Charakteristikum der weitaus meisten Probleme der Managementplanung. Für die Entscheidungsfindung unter Unsicherheit ist eine ganze Reihe von Verfahren und Kriterien entwickelt worden, deren Formalisierungsgrad jedoch nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass sie durchweg subjektiven Charakter haben. Die wichtigsten dieser Verfahrensregeln sind das Maximax Kriterium, das - Maximin-Kriterium, die Minimax-Regel (Wald-Regel), die Minimax-Regret-Regel (Savage-Niehans-Regel), das Laplace-Prinzip, die. - Bayes-Regel, die Hodge-Lehmann-Regel und das HurwiczKriterium (a-Kriterium).
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