Diese Form des Kapitalmarkts zeichnet sich durch drei zentrale Merkmale aus:
(1) Kapital ist ein homogenes Gut. Es steht in immer gleich bleibender Qualität zur Verfügung. Eine Unterscheidung nach Eigen- und Fremdkapital sowie z.B. der Bonität der Kunden findet nicht statt.
(2) Jeder Kapitalanbieter und jeder Kapitalnachfrager hat freien und in der Höhe unbeschränkten Zugang zum Kapitalmarkt.
(3) Es herrscht vollkommene Markttransparenz. Es existiert ein einheitlicher, sich im Zeitablauf nicht verändernder Zinssatz, der Soll- entspricht dem Habenzins. Der vollkommene Kapitalmarkt ermöglicht eine starke Vereinfachung des Entscheidungsfelds in der dynamischen Investitionsrechnung (Investitionsrechnungen, dynamische). Die Interdependenzen zwischen Investition und Finanzierung werden aufgehoben, beide Entscheidungsbereiche werden voneinander getrennt (Fisher Separation). Da Kapital kein knappes Gut ist, entfällt darüber hinaus auch das Liquiditätsproblem. Siehe auch Investitionsrechnungen, dynamische und Portfoliomanagement, jeweils (mit Literaturangaben).
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