Beim Arbeitsentgelt werden der Zeitlohn sowie leistungsreagible Entgeltformen unterschieden. Der Zeitlohn bei Arbeitern und das Tarifgehalt bei Angestellten werden als rein von der Arbeitszeit (Stunde, Schicht, Tag, Monat etc.) abhängige und damit leistungsinreagible Entgeltformen eingestuft. Lohn bzw. Gehalt sind pro Zeiteinheit konstant, d.h., der Gesamtverdienst verhält sich proportional zurArbeitszeit, unabhängig davon, ob während der Arbeitszeit der Leistungsgrad über- oder unterschritten wurde. Zeitlöhne und -gehälter werden überdies nicht selten mit einer Leistungszulage kombiniert. Beim Gehalt ist noch das sog. AT-Gehalt eines außertariflich bezahlten Mitarbeiters zu unterscheiden. Neben dem anforderungsorientierten Grundgehalt der AT-Angestellten enthält das Gesamtgehalt zusätzlich leistungsabhängige Komponenten und sonstige Zusatzleistungen wie beispielsweise betriebliche Altersversorgung, Firmenwagen, Versicherungen oder besondere Weiterbildungsangebote. Die leistungsabhängigen Bestandteile eines RT-Gehalts bezeichnet man auch als Tantieme. Bei den leistungsreagiblen Entgeltformen werden in erster Linie der Akkord- und der Prämienlohn unterschieden. Der Akkordlohn unterscheidet sich vom Zeitlohn deshalb, weil die Beschäftigten nicht für die Dauer der Arbeitszeit, sondern für die erbrachte Mengenleistung entlohnt werden. Dementsprechend werden nur solche Arbeiten als akkordfähig bezeichnet, deren Ergebnisse in Abhängigkeit vom Arbeitseinsatz mengenmäßig erfassbar sind und deren Zeitbedarf aufgrund eines im Voraus bekannten Ablaufs messbar ist. Der Akkordlohn ist sowohl für die Akkordarbeiter als auch für das Unternehmen mit Vor- und Nachteilen besetzt. Vorteile für die Mitarbeiter sind: leistungsgerechte und leistungsfördernde Entlohnung mit unmittelbarem Leistungs-/Verdienst-Verhältnis. Als Nachteile sind zu nennen: Gefahr der Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit. Für das Unternehmen sind die folgenden Vorteile identifizierbar: Vorplanung der Arbeitsabläufe, des Arbeitskräfte-und Betriebsmittelbedarfs, der Termine, Lohn- und Gemeinkosten, gut funktionierende Fertigungssteuerung und Aufdeckung betrieblicher Schwachstellen. Als Nachteile gelten: Aufwand für Leistungspflege, Anpassen der Vorgabezeiten und Arbeitswerte an den technischen Fortschritt, Leistungszurückhaltung bei nicht mehr zutreffenden Akkorden und Qualitätseinbußen wegen zu hohem Arbeitstempo. Vom Akkordlohn ist der Prämienlohn zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den als Prämien gewährten Leistungszulagen beim Zeitlohn stellt der Prämienlohn ein Entgelt dar, das auf einer messbaren Mehrleistung eines Mitarbeiters beruht. Der Prämienlohn ist dabei sowohl eine anforderungsorientierte als auch eine leistungsorientierte Lohnform. Er besteht aus einem anforderungsorientierten Grundlohn und einer leistungsorientierten Prämie. Beim Prämienlohn kommt im Gegensatz zum Akkordlohn die über die Normalleistung hinaus erbrachte Mehrleistung nicht immer voll dem Mitarbeiter zugute, sondern nach einem definierten Schlüssel erfolgt eine Aufteilung zwischen Unternehmen und Mitarbeiter.
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