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Funktionsmeistersystem

Siehe auch: Funktionssystem, Taylorscher Grundsatz

Die Konzeption der Funktionsmeistersysteme basiert auf der von Funktionsmeistersystem W. Taylor (shop management) geforderten Trennung von geistiger und körperlicher Arbeit. Mit ihm wurde versucht, die Arbeitsteilung auch auf die Leitungsfunktionen auszudehnen, in dem die technischen Führungsaufgaben nach einzelnen Teilaufgaben (Verrichtungen) spezialisiert wurden. So sieht das Funktionsmeistersystem Funktionsmeisterstellen vor, denen aufgabenbezogene Weisungsrechte zugeordnet sind (Arbeitsverteilungsmeister, Unterweisungsmeister, Zeit und Kostenmeister, Einrichtungsmeister, Geschwindigkeitsmeister, Prüfmeister, Instandhaltungsmeister sowie Aufsichtsmeister). Obwohl das Funktionsmeistersystem in der reinen Form sich in der Praxis kaum durchgesetzt hat, beeinflußt es sehr stark die in vielen Industriebereichen beobachtbare strenge Funktionalisierung im Produktionsbereich (Arbeitsvorbereitung, Qualitätskontrolle), die erst in letzter Zeit durch Anwendung neuer Techniken in der Informationsverarbeitung (CAD/CAM, BDE) teilweise aufgehoben wird. KlausJürgen SchmidtFunktionssystem Beim Funktionsmeistersystem ist eine Stelle einer Mehrzahl von übergeordneten Stellen unterstellt (Mehrfachunterstellung), während beim Liniensystem (Ein liniensystem) jede untergeordnete Stelle nur von einer einzigen Instanz Anordnungen erhält. Deshalb wird das Funktionsmeistersystem auch als Mehrliniensystem be zeichnet. Es ist durch die Prinzipien der Spezialisierung, des direkten We ges und der Mehrfachunterstellung gekennzeichnet. Die Grund überle gung besteht darin, den Gedanken der Arbeitsteilung in den Leitungs bereich zu übertragen. Mehrere Vor gesetzte sollen für jeweils einen spezi fischen Bereich zuständig sein. Hi storisch gesehen besitzt das Funktionsmeistersystem seinen Ausgangspunkt im sogenannten » Funktionsmeistersystem von Funktionsmeistersystem W. Taylor. Innerhalb des Funktionsmeistersystem unterschei det man ein echtes und ein unechtes Funktionsmeistersystem Das echte Funktionsmeistersystem weist auf den Idealtypus der funktionalen Organisation hin, wonach sämtliche untergeordnete Stellen mehrfach unterstellt und die gesamten Leitungsfunktionen aufge teilt sind: Das unechte Funktionsmeistersystem dagegen stellt ein Liniensystem mit Querfunktionen dar.

von Frederick W. Taylor 1911 entwickelte Organisationsform eines Betriebes, die den Prinzipien der funktionalen Spezialisierung und der Mehrfachunterstellung der Mitarbeiter entspricht. Taylor verteilt hierbei die Aufgaben des klassischen Universalmeisters auf acht Funktionsmeisterstellen: •     Meister des Arbeitsbüros •     Arbeitsverteiler •     Unterweisungsbeamter •     Zeit- und Kostenbeamter •     Aufsichtsbeamter •     Ausführungsmeister •     Verrichtungsmeister •     Geschwindigkeitsmeister •     Prüfmeister •     Instandhaltungsmeister. Das Funktionsmeistersystem konnte sich in dieser Form nicht durchsetzen, doch wurden das Funktionsprinzip und das Prinzip der Mehrfachunterstellung bei der Entwicklung anderer Organisationsformen berücksichtigt.  

Eine Variante des Mehr-Linien-Systems, die auf dem Speziali­sierungsprinzip aufbaut und die Führungsaufga­be auf mehrere spezialisierte - Instanzen mit der Folge verteilt, dass eine Stelle mehreren wei­sungsbefugten Instanzen untersteht, d.h. ein Mit­arbeiter berichtet mehreren Vorgesetzten.
Im Funktionsmeistersystem von Frederick W. Taylor erfuhr die Idee des Mehr-Linien-Prinzips ihre prägnanteste Ausformulierung, wissen­schaftliche Betriebsführung. Durch Funktions­spezialisierung soll hierbei Gewinnung von Übungsvorteilen und eine Verkürzung der An­lernzeiten erreicht werden. Taylor schlug eine Aufgliederung der Meistertätigkeit je nach Aufga­benkomplexität in bis zu acht verschiedene Funktionsmeisterstellen vor, z.B. Geschwindig­keitsmeister, Instandhaltungsmeister, Arbeitsver­teiler usw.
Bei seinen Bemühungen um die Werkstattorgani­sation billigte Taylor allen - Stabsstellen des Unternehmens direkte funktionale Weisungs­rechte gegenüber den verschiedenen Meistern des Betriebes zu. Er gab diese Lösung jedoch wieder auf, nachdem sich gezeigt hatte, dass un­koordinierte funktionale Weisungen nicht zu ver­meiden waren und die Verantwortlichkeit der Werkstattführung praktisch verlorenging.
Taylor ging zum Stab-Linien-System zurück und gab dem über den Meistern stehenden Be­triebsleiter das alleinige Weisungsrecht ge­genüber den Werkstätten. Die Stäbe durften nur noch über den Betriebsleiter und selbst dann nur beratend einwirken. Damit lag die Koordina­tion in der Hand des Betriebsleiters. Seine Ver­antwortlichkeit blieb gesichert.
Eine Änderung führte Taylor nur insofern ein, als er den Stäben zusätzlich noch das direkte Bera­tungsrecht gegenüber den Werkstätten einräum­te. Damit war es Sache der Meister, wie weit sie von diesen Einwirkungswünschen im Beratungs­wege Gebrauch machten. Ergaben sich unkoor­dinierte Widersprüche oder Beeinträchtigungen ihrer eigenen Belange, so konnten sie die Einwir­kung abweisen.

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