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Added Value Strategie

Die Added Value Strategie bezieht sich auf das Kundenverhalten, sich für ein Produkt oder für eine Dienstleistung zu entscheiden, die den größten Mehrwert bietet. Dieser Nutzen kann materieller Art sein, wie bspw. die Zusatzfunktion eines Gerätes. Sie kann aber auch ideell sein, wie der Imagewert einer Marke. Versandhauskataloge, Verbraucherzeitschriften und auch das Internet bieten dem Verbraucher die Möglichkeit, Produkte direkt miteinander zu vergleichen. Seine Entscheidung fällt auf das kostengünstigste Angebot der jeweiligen Leistungsklasse.

Diese direkte Vergleichbarkeit ihrer Produkte bedeutet für die Hersteller einen ertragszehrenden Wettbewerb auf dem Preissektor. Added Value-Strategien werden seit der Frühzeit des Marketings angewandt. Bereits um 1900 wurden den Warenpackungen Sammelbilder beigelegt und Kaffeebohnen in bunt verzierten Blechdosen angeboten, in denen später das Haushaltsgeld aufbewahrt wurde. Ein Produkt oder eine Dienstleistung bietet den Käufern zusätzliche Nutzenmerkmale. Wenn diese den Bedürfnissen der anvisierten Zielgruppen entsprechen, wirken diese Mehrwert-Faktoren als wettbewerbsentscheidende USPs, als Alleinstellungsmerkmale. Heute greifen besonders gerne die Unternehmen zu Added Value-Strategien, in deren Märkten der Preiswettbewerb keine Differenzierungsmöglichkeit mehr bietet. Dazu gehören

• Autoversicherer mit ihren »Mobilitätsgarantien« (Notruf-Services, Pannenhilfen und Sicherheits-Checks).
• Mobilfunkanbieter mit subventionierten Handy-Angeboten.
• Kaufhäuser, deren Kundenkarten den Besitzern VIP-Privilegien versprechen.

Added Value-Strategien basieren unter anderem auf folgenden Regeln: Die Nutzen- und Präferenzsteigerung des Produktes und der Dienstleistung

• orientiert sich an konkreten Kundenbedürfnissen,
• kann von Wettbewerbern relativ schwer kopiert werden,
• lässt sich gut an die anvisierte Zielgruppe kommunizieren.

Investitionsgüterhersteller bieten für Kunden wichtige Zusatznutzen durch produktbegleitende Dienstleistungen, bspw. die Integration ihrer Maschinen in den Produktionsablauf, die Schulung der Mitarbeiter und schnelle Hilfe bei Maschinenausfällen. Ausschlaggebend ist, dass sich die Added Value-Strategie an die anvisierte Zielgruppe richtet. So sind die Mehrwertangebote dazu geeignet, das Produkt klar zu positionieren.

• Direktbanken bspw., die sich an Gutverdienende mit relativ wenig frei verfügbarer Zeit wenden, bieten als Zusatzleistung den Versand von Devisen.
• Autohersteller bieten in den höheren Klassen Sondermodelle mit luxuriösen Zusatzausstattungen an, in den unteren Klassen besonders zinsgünstige Finanzierungen.

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