zur Korrektur der als falsch erkannten Brü- ningschen Deflationspolitik von den sog. "Reformern" entwickelte Vorstellungen, mit Hilfe staatlicher Arbeitsbeschaffungsprogramme die Arbeitslosenzahl zu senken und die Wirtschaft wieder zu beleben ("aktive Konjunkturpolitik"). Vorschläge werden besonders gemacht von Robert FriedländerPrechtl, Wilhelm Lautenbach, von der Brauns-Kommission (ehem. Reichsarbeitsminister), Günther Gereke (seit Ende 1932 Reichskommissar für die Arbeitsbeschaffung), von W. Woytinski, dem Gewerkschaftsführer Fritz Tarnow und dem Nationalökonomen Fritz Baade (WTB-Plan), von Gregor Strasser, dem Wirtschaftsexperten der NSDAP. Gedacht wird an landwirtschaftliche Arbeiten, Strassen- und Wohnungsbau, Erweiterung der heimischen Rohstoffbasis u. a. Ein grosser Teil der Vorschläge (Autobahnbau, Rohstoffgewinnung) wird ab 1933 von der NSDAP aufgegriffen, die sich auch mit der Politik des deficit spending bedenkenlos über die bis dahin immer strittigen Finanzierungsfragen solcher Programme hinwegsetzt. Literatur: Grotkopp, W, Die grosse Krise, Düsseldorf 1954. Marcon, H., Arbeitsbeschaffungspolitik der Regierungen Papen und Schleicher. Grundsteinlegung für die Beschäftigungspolitik im Dritten Reich, Bern, Frankfurt a. M. 1974.
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