Der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtvermögen (den Aktiva) ist eine Kennzahl für die finanzielle Stabilität eines Betriebes (Kapitalanalyse). Der entsprechende Wert ist in der Bundesrepublik seit 1965 unablässig gesunken, und zwar von knapp 30% auf mittlerweile unter 20%. Das Polster gegen Krisen wird demnach ständig kleiner, die Gefahr der Insolvenzen grösser. Deshalb beobachten vor allem Kreditgeber die Entwicklung der Eigenkapitalquote besonders sorgfältig. Wie lassen sich die derzeitige und künftige Eigenkapitalausstattung eines Unternehmens beurteilen? Ausgehend von der Finanzierungsregel, wonach Anlagevermögen und langfristig gebundenes Umlaufvermögen durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital gedeckt sein soll, kann die Höhe des Eigenkapitals ermittelt werden (vgl. Tab.). Das Referenzunternehmen erfüllt im Ist- Zustand (1991) die Anforderungen an eine hinreichende Eigenkapitalausstattung nicht; es ist leicht unterkapitalisiert. Im Plan-Jahr (1992) sollten sich die Verhältnisse allerdings entscheidend verbessern. Wie die Planzahlen in diesem Beispiel der Bilanzplanung zeigen, verbessert sich die Eigenkapitalstruktur unter den hier nicht explizierten Annahmen erheblich. Ende 1992 verfügt das Unternehmen laut Plan über 64500 DM mehr an Eigenkapital, als nach der langfristigen Finanzierungsregel vorhanden sein müsste.
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