Nach den Begründern der Irrelevanzthese Modigliani/Miller (1958) ist der Verschuldungsgrad bzw. die Kapitalstruktur eines Unternehmens unter den Annahmen eines vollkommenen Kapitalmarktes und der Gültigkeit eines Risikoklassenkonzepts (Einteilung der Unternehmen in Risikoklassen) irrelevant für den Marktwert eines Unternehmens, da dieser von der Höhe des Verschuldungsgrades unabhängig ist. Folglich gibt es nach ihrer Meinung keinen optimalen Verschuldungsgrad. Wenn ein Unternehmen bei gegebenem Investitionsprogramm seine Verschuldung (seinen Verschuldungsgrad) ändern würde, dann könnten die Gesellschafter und die Gläubiger im Rahmen von Arbitragegeschäften die finanziellen Wirkungen durch private Transaktionen auf dem Kapitalmarkt ausgleichen. Dies führt dazu, dass sie sich gegenüber einer Änderung der Verschuldungspolitik des Unternehmens gleichgültig verhalten.
Schließlich können Änderungen der Kapitalstruktur eines Unternehmens keine Wertschöpfung darstellen und den Unternehmenswert und damit die Vermögensposition der Anteilseigner nicht beeinflussen.
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