Als Darstellungsmodell der Kommunikation wird allgemein das nachrichtentechnische Übertragungsmodell von Claude E. Shannon und Warren Weaver verwendet. Es besteht aus fünf Elementen: Sender, Sendegerät, Übertragungskanal, Empfangsgerät, Empfänger. Das Modell bezieht sich auf die kleinstmögliche Kommunikationsbeziehung, die Zweierbeziehung (Dyade); analog ist es für Gruppenkommunikation bzw. Massenkommunikation gültig- Der Kommunikationsanlass besteht in der Intention des kommunikativ Handelnden (Sender), seinem Gegenüber (Empfänger), eine Mitteilung eines bestimmten Inhalts über das Kommunikationsobjekt (Information) zukommen zu lassen. Die Verwirklichung dieser Absicht beginnt mit der Einrichtung eines Kommunikationskanals, z.B. durch das Herstellen eines Blickkontaktes zwischen Sender und Empfänger bei Face-to-face-Kommunikation. Sodann erfolgt beim Sender eine dem jeweiligen Kommunikationskanal sowie den Empfangsmöglichkeiten entsprechende Codierung dieses Inhalts in Signalen einer Sprache. Sie werden mittels eines Sendegerätes (z.B. Sprachapparatur des Menschen) über den Übertragungskanal an das Empfangsgerät des Adressaten geleitet. Die erfolgreiche Übermittlung bedingt eine Entsprechung von Sende- und Empfangseinrichtungen, eine übereinstimmende Codierung sowie einen möglichst störungsfreien Transport im Übertragungskanal. Je nach Wahl des Übertragungskanals muss jedoch mit Kommunikationsstörungen (Geräusche/Rauschen) gerechnet werden, deren Wirkung durch geeignete Massnahmen (z.B. Redundanz) vermindert werden kann. Die Aufgabe des Empfängers besteht nun darin, die ihn erreichenden Signale mittels seines Empfangsgerätes wahrzunehmen und entsprechend zu decodieren. Verfügt der Empfänger über die gleiche Sprache, versteht er den Inhalt der Signale, also die Mitteilung, und erkennt er die damit verbundene Intention des Senders, so erhält er eine Information. Man vergleiche dazu die verschiedenen Ebenen der Lehre von den Kommunikationszeichen ( Semiotik). Ein einzelner Kommunikationsvorgang kann jedoch nicht als erfolgreich abgeschlossen bezeichnet werden, wenn nicht der Sender als Mindestanforderung einen Hinweis darauf erhält, dass der Kommunikationsversuch (bisheriger Teil des Kommunikationsvorgangs) vom Empfänger wahrgenommen wurde. Diese Reaktion muss nicht über denselben Übertragungskanal erfolgen; z.B. kann das spätere Verhalten des Empfängers ein entsprechendes Indiz für den Sender sein ( Rückkopplung, Feedback). Literatur: Shannon, C. E.IWeaver, W., The Mathe- matical Theory of Communication, Urbana, III. 1959. Coenenberg, G., Die Kommunikation in der Unternehmung, Wiesbaden 1966. Wahren, H. K., Zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion in Unternehmen, Berlin 1987.
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