Dezentrale Produktionsplanung bei Sortenproduktion. Für die Produkte wird jeweils ein hoher, regelmäßiger Bedarf unterstellt. Er lässt sich durch eine Bedarfsrate (Mengeneinheiten pro Zeiteinheit) beschreiben. Als Lösung des Losgrößenproblems ergibt sich jeweils ein optimales Belegungsintervall mit der entsprechenden Produktionsmenge. Bei gegebener Bedarfsrate ergibt sich daraus eine bestimmte Reichweite des durch die Produktion aufgebauten Lagerbestands. Diese Reichweite gibt an, wann das gefertigte Produkt spätestens wieder auf der Produktionsanlage gefertigt werden muss, damit es nicht zu Fehlmengen kommt. Dafür muss die Produktionsanlage spätestens zu diesem Zeitpunkt wieder zur Verfügung stehen. Werden verschiedene Produkte auf einer Anlage produziert, kann eine isolierte Bestimmung der Losgröße für jedes einzelne Produkt zu Überschneidungen der Belegungsintervalle und damit zu einem unzulässigen Produktionsplan führen. Um dies zu verhindern, müssen bei Sortenproduktion die Losgrößen und die Bearbeitungsreihenfolge der verschiedenen Produkte prinzipiell gemeinsam bestimmt werden. Wann ein bestimmtes Produkt wieder an der Reihe ist, um auf der Anlage produziert zu werden, ist auch davon abhängig, welche Losgröße bzw. Belegungsdauer für andere Produkte vorgesehen ist und in welcher Reihenfolge die Anlage von den verschiedenen Produkten belegt wird. Eine mögliche Lösung für dieses Planungsproblem der simultanen Losgrößen- und Reihenfolgeplanung, das auch ELSP (Economic Lot Scheduling Problem) genannt wird, besteht darin, für alle Produkte einen gemeinsamen, optimalen Produktionszyklus zu bestimmen. Der Produktionszyklus muss dabei mindestens die notwendigen Rüst- und Produktionszeiten für alle Produkte umfassen. Die Losgrößen ergeben sich dann aus der Bedarfsrate während des Produktionszyklus.
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