[s.a. Internationales Management; Management, interkulturelles] Die kulturvergleichende Management lor-schung untersucht den Einfluss kultureller Unterschiede auf den Managementprozess (Kultur). Sie verfolgt dabei die nachstehenden Erkenntnisziele (vgl. Perlitz, 2000, S. 292t; Keller, 1982, S. 381.):
- deskriptiv-klassifikatorische Ziele, so die verschiedenen Kulturen zu beschreiben, erfassen, vergleichen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Managementprozessen zu identifizieren
- heuristische Ziele, so einen Zusammenhang zwischen den kulturellen Faktoren und den erfassten Managementvorgängen zu finden und trankskulturelle Gesetzmäßigkeiten abzuleiten
- falsifikatorische Ziele, so die Gültigkeit von Theorien, Hypothesen und Erklärungsmodellen in fremden Kulturen an der Realität zu überprüfen. Adler teilt die kulturvergleichende Managementforschung in sechs Gruppen ein (vgl. Adler, 1983, S. 30ff):
1. Parochiale Studien, die nur in einer einzigen Kultur durchgeführt werden und der impliziten Annahme unterliegen, dass die Forschungsergebnisse interkulturelle Gültigkeit haben.
2. Ethnozentrische Studien, die untersuchen, inwieweit die heimischen Managementmethoden auch in anderen Kulturen angewendet werden können.
3. Polyzentnsche Ansätze, die davon ausgehen, dass jede Kultur einzigartig ist und deshalb auch die Anpassung von Managementmethoden in jeder Kultur einzeln erfolgen muss.
4. Komparative Ansätze, welche die Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Kulturen aufdecken wollen. Dadurch sollen universelle und kulturabhängige Elemente von Managementprozessen identifiziert werden.
5. Geozentrische Studien, die das Management globaler Unternehmungen untersuchen und hierbei besonders nach Ähnlichkeiten zwischen den Kulturen suchen.
6. Synergistische Forschungsansätze, die sich auf die Untersuchung interkultureller Interaktionen konzentrieren.
Management-Verträge [s.a. Allianzen, strategische; Contracting] Bei einem Management-Vertrag verpflichtet sich ein Vertragspartner (Manager oder Management-Unternehmen), das Unternehmen des anderen Vertragspartners für dessen Rechnung und Risiko im eigenen oder im fremden Namen gegen Entgelt zu führen (vgl. Meffert/Bolz, 1998, S. 127). Dabei stellt der Manager bzw. das Management-Unternehmen sein unternehmerisches Wissen, seine Erfahrung und seine wirtschaftlichen Beziehungen zur Verfügung und verbindet diese immateriellen Werte mit den sachlichen, finanziellen und personellen Produktionsfaktoren des Unternehmens (vgl. Martinek, 1992, S. 276).
Für den »Managementnehmer« stellt der Management-Vertrag damit eine Form zur Erlangung von Know-how dar (vgl. Macharzina, 1999, S. 700), für den Manager bzw. das Management-Unternehmen kann ein solcher Vertrag neben einer Einnahmequelle auch eine Möglichkeit sein, einen fremden Markt zu erkunden. Im internationalen Wirtschaftsverkehr dient der Management-Vertrag vor allem in der Beziehung zu Entwicklungsländern häufig auch als Alternative zu einem direktinves-tiven Engagement (Direktinvestitionen), da auf diese Art und Weise die Unabhängigkeit der Unternehmen in den Entwicklungsländern eher gewahrt bleiben kann (vgl. Martinek, 1992, S. 283).
siehe kulturvergleichende Managementforschung; siehe auch Interkulturelles Management (mit Literaturangaben).
Vorhergehender Fachbegriff: Managementforschung | Nächster Fachbegriff: Managementfunktion
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|