(umweltverträgliche Entwicklung, sustaina- ble development) bezeichnet einen Ansatz, bei dem wirtschaftliche Entwicklung im Einklang mit der Natur erfolgt und die ökologischen Grundlagen menschlichen Lebens nicht beeinträchtigt, sondern nachhaltig genutzt werden. Dabei stellen sich Forderungen an Revisionen der bisher praktizierten Entwicklungspolitik in den einzelnen Ländern unterschiedlich dar: In den Industrieländern ist der überwiegende Teil der Umweltprobleme die Folge des Wohlstandsniveaus und der Art und Weise, wie dieser Wohlstand produziert wird. Folglich erfordert hier nachhaltige Entwicklung grundlegende Änderungen der Produktionsprozesse (z.B. in bezug auf den Energieeinsatz) bis hin zu Korrekturen der in vielen Fällen umweltgefährdenden bzw. -zerstörenden Lebensstile (z.B. beim Individualverkehr). Im Gegensatz dazu ist der überwiegende Teil der Umweltschäden in Entwicklungsländern durch die dort vorherrschende Massenarmut verursacht. Folglich beinhaltet für diese Länder nachhaltige Entwicklung einen starken Armutsbe- kämpfungsansatz, wie er insb. in einer Grundbedürfnisstrategie seinen Niederschlag findet.
(allgemeine Charakterisierung). Nachhaltige Entwicklung (Nachhaltigkeit) wird zunehmend auch in den Wirtschaftswissenschaften als neues Paradigma/Leitbild zur Beurteilung von ökonomischen Wachstumsprozessen und ihrer Vereinbarkeit mit den natürlichen Lebensgrundlagen akzeptiert. Es besteht aus drei miteinander verknüpften Säulen: Ökonomische Dimension (= Wertschöpfung, Arbeitsplätze etc.), ökologische Dimension (= Ressourcenschonung/-einsparung, Schadstoffreduzierung etc.) und sozial-gesellschaftspolitische Dimension (= Intra- und Intergenerationsgerechtigkeit, Menschenrechte, Kinderarbeit, Bestechung etc.). Siehe auch Corporate Citizenship (mit Literaturangaben). (ökologische Charakterisierung). Nachhaltige Entwicklung (zukunftsfähige Entwicklung; sustainable development) ist seit der Übereinkunft der Weltumweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro das umfassende Leitbild für zukünftiges Wirtschaften. Es bedeutet so zu leben, dass alle zukünftigen Generationen die gleichen Entwicklungschancen haben wie die jetzige Generation (intergenerative Gerechtigkeit) und so zu leben, dass alle Menschen weltweit die gleichen Entwicklungschancen haben (intragenerative Gerechtigkeit). Basierend auf der Knappheit nichtregenerativer Ressourcen, der Nutzung regenerativer Ressourcen und den Belastungsgrenzen der globalen Ökosysteme können quantitative Vorgaben abgeleitet werden, die eingehalten werden müssen, wenn eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden soll. Siehe auch Umweltmanagement, Umweltprogramm, betriebliches, Umweltmanagementsystem, betriebliches, Umweltprüfung, betriebliche.
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