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polnische Wirtschaftsreformen

Nach der Übertragung des  sowjetischen Wirtschaftssystems ab 1949 gab es in Polen periodisch immer wieder Reformbemühungen, die im Kern stets darauf zielten, dieses System durch eine effizientere, marktorientierte Gestaltung der Wirtschaftsprozesse zu ersetzen und durch Übertragung von Entscheidungsrechten und Pflichten an die Unternehmen deren Position als wirtschaftlich verantwortliche Handlungseinheit zu stärken. Neben theoretischen Diskussionen gab es im wesentlichen drei Reformansätze. 1956-1958: Die zentrale naturale Planung sollte durch eine indikative Planung ersetzt, die Unternehmen sollten entsprechend ihrer Rentabilität bewertet und das Preissystem modifiziert werden; es bildeten sich in den rd. 10500 staatlichen Unternehmen spontan über 5600 Arbeiterräte. Die dauerhafte Umsetzung dieser Reform wurde von der kommunistischen Staatspartei verhindert. 1973-1975: Die zentrale Planung und dirigistische Lenkung sollten durch eine staatliche Orientierungsplanung mit ökonomischen Parametern für die Betriebe ersetzt werden. Es wurden zumeist branchenumfassende "Grosswirtschaftliche Organisationen" (WOG) gebildet; als betriebliches Erfolgskriterium galt die Wertschöpfung. Ab 1975 wurde faktisch das zentral-administrative System wieder eingeführt. 1980-1982: Bei diesem weitestgehenden Reformansatz wurde der zentrale Volkswirtschaftsplan abgeschafft, und die Staatliche Plankommission verlor ihre Anweisungsrechte. Der Markt wurde, gesetzlich beschlossen, primäres Koordinationsinstrument der Wirtschaftsprozesse. An der Unternehmensleitung sollten Belegschaftsräte mitwirken. Das 1981 verkündete Kriegsrecht führte zur Suspension der Reformgesetzte. Eine erste Gesamtkonzeption hierfür enthielt der letzte Reformansatz, der Ordnungselemente - des jugoslawischen Wirtschaftssystems wie auch des  ungarischen Wirtschaftssystems aufwies. Diese Reformperioden endeten mit dem Ministerratsbeschluss zur Wirtschaftspolitik vom 9. 9. 1989. Auf der Basis des sog. Balcerowicz-Plans wurde die  Systemtransformation zu einer  Marktwirtschaft mit Marktpreisbildung, Wettbewerb und weitgehender Privatisierung des Produktionsmitteleigentums eingeleitet.   Literatur: Peterhoff, R., Polen: Wirtschaftspolitik im Zwiespalt zwischen Plan und Markt, in: Cassel, D. (Hrsg.), Wirtschaftspolitik im Systemvergleich, München 1984.  

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