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Prioritätsregel

Reihenfolgeregel, z.B. bei der Einplanung von Aufträgen im Rahmen der Feinplanung.

• Bei der Kürzeste-Operationszeit- Regel wird derjenige Auftrag jeweils als nächster eingeplant wird, der die kürzeste Bearbeitungszeit mit sich bringt.
• Entsprechend werden bei der Längste-Operationszeit-Regel die Aufträge gemäß ihrer Bearbeitungszeit absteigend sortiert.
• Die Größte-Restbearbeitungszeit- Regel vergibt umso höhere Prioritäten, je länger die Restbearbeitungszeit eines Auftrags auf noch zu durchlaufenden Ressourcen ist.
• Umgekehrt weist die Kürzeste- Restbearbeitungszeit-Regel den Aufträgen mit steigender Restbearbeitungszeit fallende Prioritäten zu.
• Bei Anwendung der Liefertermin- Regel erhalten diejenigen Aufträge die höchste Priorität, deren Fertigstellungstermin am Nächsten liegt.

Prioritätsregeln wirken sich unterschiedlich auf die verschiedenen Zielsetzungen im Rahmen der Feinplanung aus. So führt z.B. die Kürzeste- Operationszeit-Regel zu niedrigen mittleren Durchlaufzeiten.

Prioritätsregeln finden auch außerhalb der Feinplanung Anwendung. Beispiele sind die FIFO- und die Lifo- Warteschlangendisziplin, nach denen derjenige Auftrag als nächstes abgearbeitet wird, der sich in der Warteschlange ganz vorn bzw. — z.B. in einem Stichlager — ganz hinten befindet.

(Vorrangregeln) einfache Form von heuristischen Verfahren für die Reihenfolgeplanung, insb. die -Maschinenbelegungsplanung. Sie geben an, welcher Auftrag als nächster an einem Arbeitsträger zu bearbeiten ist, wobei sie eines oder mehrere Merkmale der Aufträge bzw. der Arbeitsträger zur Auswahl des nächsten Auftrages heranziehen, die Prioritätszahlen vergleichen und jene mit dem höchsten Wert auswählen. Vor allem werden die Auftragstermine (z. B. bei first come first serve), die Bearbeitungszeiten (z. B. Kürzeste-Operations-Zeit-Regel), die Arbeitsgangzahl, die Auftragszahl und der Auftragswert verwendet. Nach der Zahl berücksichtigter Merkmale unterscheidet man zwischen Basis- und kombinierten Prioritätsregeln. So wird bei der Schlupfzeitregel die Differenz zwischen, einem vorgegebenen Fertigstellungstermin und der Restbearbeitungszeit als Merkmal herangezogen. Ändert sich der Kennzahlenwert eines Auftrages während seines Durchlaufes bis zur Fertigstellung, so liegt eine dynamische Prioritätsregel vor. Ein Beispiel hierfür ist die "dynamische Wertregel", bei der auf jeder Stufe der Auftrag mit dem höchsten Wert der bis dahin aufgelaufenen Herstellkosten auszuwählen ist.        Literatur: Hoss, K., Fertigungsablaufplanung mittels operationsanalytischer Methoden, Würzburg, Wien 1975.  Seelbach, H., Ablaufplanung, Würzburg, Wien 1975. Kern, W, Industrielle Produktionswirtschaft, 4. Aufl., Stuttgart 1990. Küpper, H.-11., Ablauforganisation, Stuttgart, New York 1981. Zäpfel, G., Produktionswirtschaft. Operatives Produktions-Management, Berlin, New York 1982.

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