Teilgebiet der —Planungsmethodik des Operations Research (vgl. dazu die Komponenten 4 und 8 des Planungsprozesses). Jede Variable und jede Konstante eines Planungsmodells repräsentiert ein Attribut (Merkmal, Eigenschaft) eines Objektes (Element eines Systems). Falls mehrere gleichartige Objekte (Elemente) zu betrachten sind, kann man sie zu einem Objekttyp (Elemente-menge) zusammenfassen. Durch Indizes im Planungsmodell werden die einzelnen Objekte (Elemente) unterscheidbar. Dem Objekttyp (Elementemenge) lassen sich Attribute zuordnen, den einzelnen Objekten (Elementen) Attributsausprägungen. Jedes Planungsmodell lässt sich in der Terminologie des (erweiterten) Systemansatzes (Elementemengen und Attribute, Elemente und Attributsausprägungen) bzw. in der aus der Entwicklung der relationalen Datenbanken kommenden Objekttypen-Terminologie (Objekttypen und Attribute, Objekte und Attributsausprägungen) beschreiben. Durch den Objekttypen-Ansatz (erweiterter Systemansatz) erhalten alle Informationen (Attribute) ihren "Aufhänger". Für solche Attribute, die sich auf mehr als einen Objekttyp gleichzeitig beziehen, bietet der Objekttypen-Ansatz den "komplexen Objekttyp" als Aufhänger an. Er stellt eine Erweiterung gegenüber dem herkömmlichen Systemansatz dar. Mit dem Objekttypen-Ansatz (erweiterter Systemansatz) wird Information so geordnet, dass sie einerseits unmittelbar in Planungsmodelle umgewandelt werden kann, andererseits für den Nichtmathematiker noch verständlich bleibt. Betrachtet sei die Produktionsprogrammoptimierung mit Modellen vom Typ der linearen Optimierung. Es geht dabei um die Festlegung der Mengen xi der Produkte j. Pro Mengeneinheit des Produktes j werde ein Deckungsbeitrag von ci erzielt. Die Deckungsbeitragssumme sei zu maximieren: Maximiere I ci xi Zur Fertigung stehen die Maschinen i mit der Kapazität bi zur Verfügung. Pro Mengeneinheit des Produktes j werde die Maschine i für die Dauer des Produktionskoeffizienten aii belastet. Dies führt zu Restriktionen vom Typ: aii xi bi (für alle i) Für die Mengen der Produkte gelte die Nichtnegativitätsbedingung: x; 0 (für alle j) Im Objekttypen-Ansatz (erweiterter Systemansatz) wird zur Darstellung der Verbindungen zwischen den Objekttypen ein Objekttypen-Zusammenhangsgraph gezeichnet, zur Ordnung der Attribute eine Objekttypen-Attributsliste geführt. Die Darstellung der Zusammenhänge im. Objekttypen-Ansatz (erweiterter Systemansatz) schafft die Verbindung zwischen der Fachabteilung, für die geplant wird, und den Planern (Planungsmanagement), erleichtert die strukturierte Kommunikation, unterstützt die Systematik des Modellentwurfs und stellt die Verbindung her zur Speicherung von Modellen in Datenbanksystemen. Jedes Planungsmodell lässt sich durch diesen Ansatz systematisch vorbereiten. Literatur: Müller-Merbach, H., Model Design Based an the Systems Approach, in: Journal of the Operational Research Society, Vol. 34 (1983), No. 8, S. 739 ff. Müller-Merbach, H., Die Konstruktion von Planungsmodellen, in: Ohse, D. u.a. (Hrsg.), Operations Research Proceedings 1984, Berlin u. a. 1985, S. 632 ff. Wedekind, H., Datenbanksysteme I, 2. Aufl., Mannheim 1981.
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