Vorhersage mit Hilfe von ökonometrischen Mehrgleichungsmodellen oder ökonometrischen Input-Output-Modellen. Dabei sind ökonometrische Input-Output-Modelle entweder "gekoppelte" oder "integrierte" Ansätze. In gekoppelten Modellen werden die gesamtwirtschaftlichen Aggregate im Rahmen eines ökonometrischen Modells erklärt bzw. prognostiziert. An dieses wird ein Input-Output-Teil gekoppelt, in dem die sektorale Verteilung der Aktivitäten erfasst wird. Diese Art des Modellaufbaus hat den Nachteil, dass die Wirkungsrichtung einseitig ist, und die Rückwirkungen der sektoralen Struktur auf die gesamtwirtschaftlichen Aggregate unberücksichtigt bleibt. Eine Integration von Input-Output-Modellen und ökonometrischen Modellen ist dann gegeben, wenn Erklärung und Prognose gesamtwirtschaftlicher und sektoraler Grössen unter Berücksichtigung ihrer wechselseitigen Beeinflussung erfolgt. Diese Modellkonzeption ist unter theoretischem wie auch unter wirtschaftspolitischem Aspekt befriedigender als die Koppelung. Allerdings treten hierbei mannigfaltige Probleme auf, vor allem im Hinblick auf die Datenbasis: Strukturelle Daten sind nämlich erst mit einer erheblich grösseren Zeitverzögerung verfügbar als Makrogrössen. Bei der Überprüfung der Leistungsfähigkeit von Systemprognosen führt man vor allem in der Entwicklungsphase Ex-post-Prognosen durch. Diese sind dadurch gekennzeichnet, dass für die exogenen Variablen stets die tatsächlich beobachteten Werte eingesetzt werden. Damit sind Fehler des Modellbenutzers, soweit sie aus dessen Fehleinschätzung der Entwicklung der exogenen Grössen resultieren, ausgeschlossen. Man kann nun statische oder dynamische Ex-post-Prognosen durchführen. In der statischen Ex-post-Prognose werden in jeder Prognoseperiode die realisierten Werte aller erklärenden Variablen verwendet; in der dynamischen Ex-post-Prognose werden dagegen in jeder Prognoseperiode die realisierten Werte der exogenen Variablen sowie die jeweiligen Prognosewerte für die verzögert-endogenen Variablen einbezogen. Aufgrund der Ergebnisse der Ex-postPrognosen kann der Modellansatz modifiziert werden und dieser dann zu Ex-ante-Prognosen, d.h. zu Vorausschätzungen ausserhalb des Beobachtungszeitraums verwendet werden. Literatur: Frerichs, W./Kübler, K., Gesamtwirtschaftliche Prognoseverfahren, München 1980. Hujer, R./Cremer, R., Methoden der empirischen Wirtschaftsforschung, München 1978.
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