—Verkehrsausgaben
Teil der volkswirtschaftlichen Anlageinvestitionen (Ausrilstungs- und Bauinvestitionen). Sie stellen Zugänge zur materiellen Infrastruktur und damit zum volkswirtschaftlichen -Kapitalstock dar und dienen der Befriedigung von konsumtiven, produktiven und integrativen Verkehrsbedürfnissen. Soweit es sich um Bauinvestitionen handelt, die Straßen, Brücken, Tunnels, Flugplätze, Kanäle, Versorgungs- und Rohrfernleitungen betreffen, werden keine Abschreibungen in Ansatz gebracht, weil bei diesen Gütern (des Staates) mit schwer bestimmbarer Nutzungsdauer davon ausgegangen wird, dass ihr Nutzwert durch laufende Aufwendungen (Vorleistungen) erhalten bleibt. Für Verkehrsanlagen ist das Ausschlußprinzip nicht immer zu verwirklichen, so dass sie insoweit zum Kern der öffentlichen Güter zählen. Bei der für solche Güter möglichen und typischen Nutzung durch eine Vielzahl von Individuen (Nutzendiffusion) ist eine exakte Zurechnung von Preisen auf die einzelnen Nutzer nicht möglich. Zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit bzw. der Rangfolge von Verkehrsinvestitionen gibt es sehr unterschiedliche Verfahren. Die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Investitionskriterien sind der interne Zinssatz, der Kapitalwert und die Annuität. Gesamtwirtschaftliche Verfahren sind v.a. die Kosten-Nutzen-Analyse, die Nutzwertanalyse und die Kostenwirksamkeitsanalyse. Bei den gesamtwirtschaftlichen Bewertungsansätzen haben v.a. die Verkehrsunfallfolgekosten trotz rückläufiger Gesamtzahlen weiterhin eine hohe Bedeutung. Trotz verschiedener Bedenken gegen die Bewertung des menschlichen Lebens im allg. und speziell in monetären Größen hat sich die Quantifizierung der durch Verkehrsunfälle ausgelösten Folgekosten weitgehend durchgesetzt. Bezogen auf das Jahr 1989 werden z.Z. folgende Werte angenommen: Getöteter: 1,32 Mio. DM; Schwerverletzter: 60 000 DM; Leichtverletzter: 5 000 DM; schwere Sachschäden: 22 400 bis 35 300 DM; leichte Sachschäden: 6 000 bis 6 400 DM. Wertansätze existieren auch für Fahrzeiten, Betriebskosten etc. Die Verkehrsinvestitionen besitzen in Anbetracht ihres Umfangs und ihrer zeitlichen Entwicklung einen hohen Stellenwert in der Verkehrspolitik. Literatur: Klatt, S. (1985)
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