Situation, in der verschiedene Geldproduzenten mit ihren Währungen um die Geldnachfrage konkurrieren. Währungswettbewerb lässt sich unter theoretischen Gesichtspunkten trennen in: (1)Währungswettbewerb in einer geschlossenen Volkswirtschaft, in der das Geldschöpfungsmonopol der Zentralbank beseitigt ist und keine gesetzlichen Beschränkungen für die Geldschaffung bestehen. Private Banken konkurrieren mit eigenen Währungen, deren Wechselkurse sich nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage bilden. (2)Währungswettbewerb zwischen verschiedenen offenen Volkswirtschaften, die über eigene nationale Währungen und entsprechende gesetzliche Bestimmungen verfügen, deren Währungen aber infolge des Fehlens von Kapitalverkehrsbeschränkungen miteinander konkurrieren. Ein Modell der Währungskonkurrenz, das beide Gesichtspunkte in sich einschliesst, stammt von Friedrich A. von Hayek. Sein Vorschlag beinhaltet insb.: · Die Aufhebung des staatlichen Geldschöpfungsmonopols und damit verbunden die Zulassung privater Währungen, die mit der staatlichen Währung gleichberechtigt konkurrieren, · eindeutig voneinander unterscheidbare Währungen (z. B. Deutsche-Bank-Taler, Dresdner-Bank-Gulden), zwischen denen flexible Wechselkurse bestehen, so dass sich die Qualität der jeweiligen Geschäftspolitik im Wechselkurs widerspiegelt, · die Aufhebung aller Vorschriften, die die Freiheit der Währungswahl beschränken, insbesondere die Aufhebung des Währungszwangs bei der privaten Rechnungsführung, die Aufhebung des Kontrahierungs- und Annahmezwangs und die Herstellung der vollen In- und Ausländerkonvertibilität. Literatur: von Hayek, F. A., Entnationalisierung des Geldes, Tübingen 1977.
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