ist auf von ausserhalb der Person kommende Anreize gerichtet (Belohnung oder Bestrafung). Diese ermöglichen eine mittelbare Bedürfnisbefriedigung, vor allem durch Geld. Für Geld kann man sich dann das kaufen, was der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung dient, z.B. Essen, Kleidung, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten etc. Siehe auch intrinsische Motivation und extrinsische Anreize. Siehe auch Managing Motivation.
Eine - Motivation durch äußere Antriebe. Eine vorwiegend extrinsisch motivierte Person erfährt eine Belohnung aus der Einschätzung ihrer Leistung durch Dritte (in Form von Geld, Aufstieg, Anerkennung usw.).
Ob und inwieweit die Belohnungen zur Zufriedenheit führen, hängt von der subjektiven Vorstellung der Person ab, was als gerechte Belohnung für die erbrachte Leistung angesehen wird. In bezug auf das Arbeitsverhalten von Mitarbeitern in Unternehmen sind extrinsisch Motive, deren Befriedigung durch Folgen oder Begleitumstände der Arbeit erfolgt, während die Befriedigung intrinsischer Motive durch das Arbeitsverhalten selbst erfolgt. Je nach Situation können dieselben Arbeitsmotive extrinsisch oder intrinsisch sein. Motive, die als Gründe beruflicher Arbeit wesentlich sein können, sind vor allem:
(1) Bedürfnis nach Geld: Es unterscheidet sich von den anderen Motiven dadurch, dass Geld als - Anreiz vieldeutig ist. Es kann der Besitz von Geld selbst befriedigen; es kann seine Bedeutung aber auch vom jeweils angestrebten Ziel erhalten, wie z.B. Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse, Eigenheimerwerb oder Erlangung von sozialer Geltung.
(2) Menschliche Grundbedürfnisse: Dazu werden stets Hunger und Durst gezählt. Aber auch die Bedürfnisse nach Wärme und Wohnung gehören hierher. Die Befriedigung dieser Bedürfnisse kann einer der Gründe für das Streben nach Geld sein.
(3) Sicherheitsbedürfnis: Es äußert sich vor allem darin, dass nicht nur das momentan gebotene Entgelt als Arbeitsanreiz wirkt, sondern auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes sowie die finanzielle Absicherung für Alter und Invalidität.
(4) Geltungsbedürfnis: Das Bestreben, im Urteil anderer Menschen einen möglichst hohen Rang einzunehmen. Allgemeine Geltungswerte sind Beachtung, Ehre, Anerkennung, Beifall, Ruhm, Bewunderung, Respekt. Zeichen für die Befriedigung des Geltungsbedürfnisses im Unternehmen können die Höhe des Gehalts, Titel, - Statussymbole und bestimmte Privilegien sein. Anerkennung kann der einzelne zum einen im jeweiligen Unternehmen finden, wobei diese so eng mit der eigentlichen Tätigkeit verbunden sein kann, dass man sie zu den intrinsischen Anreizen zählen kann. Zum anderen kann der berufliche Erfolg die Achtung beeinflussen, die er im Privatleben erfährt.
(5) Kontaktbedürfnis: Das Streben nach zwischenmenschlichen Beziehungen und nach Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Viele Berufe bedingen einen intensiven Kontakt mit anderen Menschen. Hier wirkt das Kontaktbedürfnis als intrinsisches Arbeitsmotiv. Beispiel für das Kontaktbedürfnis als extrinsisches Arbeitsmotiv ist dagegen der Fall, dass eine Frau, deren erwachsene Kinder das Haus verlassen haben, wieder eine berufliche Tätigkeit aufnimmt, die selbst zwar keine sozialen Kontakte beinhaltet, in den Pausen und nach Dienstschluss aber Gelegenheit zu Gesprächen mit Kollegen gibt.
(6) Bedürfnis nach Tätigkeit: Der Mensch ist auch deshalb tätig, weil der Wunsch nach Energieabfuhr besteht. Der Mensch wird auch tätig, weil Tätigkeit selbst befriedigt. Tätig sein hilft, unlustbetonte emotionale Zustände zu überwinden, bzw. zu vermeiden.
(7) Bedürfnis nach Leistung: Das Bedürfnis, ein Ziel zu erreichen, das man sich selbst gesetzt hat oder zumindest als eigenes Ziel akzeptiert. Befriedigung kann das Leistungsmotiv also nur durch solche berufliche Aufgaben finden, die der Betreffende akzeptiert und in denen er etwas sieht, mit dem er sich leistungsmäßig auseinandersetzen kann.
(8) Machtbedürfnis: Das Streben, andere Menschen im eigenen Sinne zu beeinflussen und sich die Kontrolle über die dazu notwendigen Mittel zu verschaffen. Man kann zwei Formen des Machtmotivs unterscheiden: eine primitive Form, die sich z.B. in körperlicher Aggressivität zeigt und auf Unterdrückung aus ist; und eine Form, bei der andere dazu gebracht werden sollen, das zu wollen, was man möchte, dass sie es wollen. Stärker als bei den anderen Motiven sind die Möglichkeiten zur Befriedigung von Machtbedürfnissen je nach Arbeitsplatz sehr verschieden. Für einzelne Machtmotivierte kann es ein ganz entscheidendes Motiv sein, eine bestimmte Funktion auszuüben; bei vielen anderen kommt es mangels Gelegenheit nicht zur Auswirkung.
(9)Bedürfnis nach Sinngebung und Selbstverwirklichung: Im Unterschied zu den anderen Motiven ist das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung oder Selbstentfaltung inhaltlich nicht, bzw. nur aufgrund individueller Lernprozesse, bestimmt. Denn die Selbstverwirklichung zeigt sich ja gerade in der Erweiterung bisheriger Erlebnis- und Verhaltensmöglichkeiten, die nicht vorbestimmt sein sollten. Von seiten der situativen Gegebenheiten im Unternehmen bedeutet dies, dass dem einzelnen ein entsprechender Freiheitsspielraum zur Erweiterung seiner eigenen Möglichkeiten gewährt werden sollte.
(1) bis (4) treten vorwiegend als extrinsische Motive, (6) bis (9) vorwiegend als intrinsische Motive auf. Das Kontaktbedürfnis (5) tritt häufig sowohl intrinsisch wie extrinsisch auf.
vgl. intrinsische Motivation
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