erstmals von dem Statistiker Etienne Laspey- res (1834-1913) aufgestellte Formeln zur Berechnung von Werten für Preis- oder Mengenindizes. Ein Laspeyres-Preisindex Lp gibt die prozentuale Änderung der Ausgaben für einen festen, in der Basisperiode ausgewählten Warenkorb an, die sich aus der Änderung der Preise in der Vergleichsperiode gegenüber der Basisperiode ergibt. Folglich lautet die Formel: p? und pi1 stehen für die Preise des Gutes i in der Basis- bzw. Vergleichsperiode, x? für die Menge des Gutes i und N für die Gesamtzahl der Güter, die im Warenkorb der Basisperiode 0 enthalten sind. Diese in der statistischen Praxis hauptsächlich verwendete Formel zur Berechnung von Preisindexwerten hat allerdings den Nachteil, dass der Warenkorb für weit entfernte Vergleichsperioden die gegenwärtige Nachfragestruktur nur mehr ungenau erfasst. Aus diesem Grunde werden in Abständen von ca. fünf Jahren die meisten Preisindizes "umbasiert", d.h. den Index-Berechnungen wird ein neuer, der jeweiligen Nachfragestruktur besser entsprechender Warenkorb zugrunde gelegt. Bei der Berechnung von Mengenindexwerten nach der Laspeyres-Formel wird die prozentuale Wertänderung ermittelt, die sich ergibt, wenn ein Warenkorb der Vergleichsperiode und ein Warenkorb der Basisperiode jeweils zu Preisen der Basisperiode bewertet werden. Die Laspeyres-Mengenindexformel Lm lautet daher. Literatur: Bleymüller, JJGehlert, GJGülicher, H., Statistik für Wirtschaftswissenschaftler, 8. Aufl., München 1992. Eichhorn, WJHentt, RJ Opitz, OJ Shephard, R. W. (Hrsg.), Theory and Applications of Economic Indices, Würzburg 1978. Haslinger, F., Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, 4. Aufl., München, Wien 1986.
Indextheorie
Eine - Indexzahl, die in der Wirtschaftspraxis als Preis- oder Mengenindex am meisten verwendet wird. Als Preisindex berechnet er sich nach der Formel:
Dabei bezeichnen poi den Preis des i-ten Gutes im Basiszeitraum, 131, den Preis im Berichtszeitraum und qo die Menge des i-ten Gutes im Basiszeitraum. Der Preisindex mißt also bei konstanter Menge (der des Basiszeitraums) die Veränderung der Preise im Zeitverlauf. Auf bestimmte Haushalte oder Haushaltsgruppen bezogen ist er ein Mass der durch Preisveränderungen ausgelösten Änderungen in den Haushaltsausgaben unter der Voraussetzung, dass die konsumierten Mengen sowohl im Basiszeitraum wie im Berichtszeitraum gleich sind.
Als Mengenindex wird der Laspeyre-Index wie folgt berechnet:
Dabei bezeichnet q1 die Menge des i-ten Gutes im Berichtszeitraum.
vgl. Paasche-Index, Fisher-Index
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