umfaßt alle beschaffungsmarktbezogenen Maßnahmen eines Unternehmens, die Art, Umfang und Dauer der Transaktionsbeziehungen zwischen Zulieferer und Abnehmer betreffen (Beschaffungsstrategie). Im traditionellen Einkaufsverständnis wurde Lieferantenpolitik regelmäßig mit maximalem Ausschöpfen der eigenen Nachfragemacht gleichgesetzt. Bei abnehmender Fertigungstiefe und steigender Flexibilitätsanforderung wandelt sich jedoch das Verhältnis Zulieferer-Abnehmer hin zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit, d.h. zu einer stärkeren vertikalen Abstimmung des Leistungsaustausches. Aus diesem Grunde zählen heute zur Lieferantenpolitik nicht nur die strategische Lieferantenwahl, sondern auch alle Formen der gezielten Einflußnahme auf die Leistungsfähigkeit des Lieferanten (z.B. Lieferantenpflege, Lieferantenerziehung, Beschaffungswerbung) und der organisierten Zusammenarbeit mit Lieferanten (Lieferantenförderung, -bindung, -entwicklung).
Literatur. Arnolds, H.;Heege, F.; Tussing, W., Materialwirtschaft und Einkauf, 6. Aufl., Wiesbaden 1988.
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