Meta-Modell menschlicher Kommunikation, das von R. Bandler und J. Grinder aus den Erfahrungen der Psychotherapie entwickelt wurde. NLP thematisiert das Modellieren menschlichen Verhaltens und basiert auf Erkenntnissen der Neurologie, die Verhaltensmuster als Resultat nervlicherProzes- se interpretiert. Uber die Sprache (lingua) werden diese neurologischen Vorgänge in Modellen dargestellt, welche entsprechend den Erkenntnissen der Computerwissenschaft aufgebaut, d. h. programmiert sind. Die Bausteine menschlicher Verhaltensmuster und damit des NLP-Modells bilden die sinnlichen Wahrnehmungssysteme - Seh-, Geruchs-, Gehörsinn und Kinästhesie. Sinnliche Information (Input) führt über neurale Verbindungen (Prozeß) zu Verhaltensweisen des Menschen (Output). Diese senso- motorischen Komplexe (Repräsentationssysteme), zwischen oenen Kreuzverbindungen (Synästhesie) bestehen können, werden gem. individueller Strategien geordnet. Die Herausbildung solcher Strategien erfolgt über kybernetische Rückkopplungsschleifen der Verhaltensaktivitäten, sog. TOTE’s (Test- Operate - Test-Exit), die bei Kongruenz mit den Erwartungen abgebrochen werden. Die Anwendung der NLP setzt zunächst die Sammlung von Informationen (“Evokation“) über die Repräsentationssysteme des Kommunikationspartners voraus, um eine geordnete Strategie explizit zu machen. Die evozierte Strategie wird dann über Interpretation von Wahrnehmungssystemen und Sprachanalyse (insb. der Prädikate, Mar- keting-Semiotik) in geeignete Reihenfolgen von Repräsentationen zerlegt („ausgepackt“). Die evozierten Strategien werden im Anschluß genutzt („ Utilisation “), um Kommunikationsziele zu erreichen. Dazu kann entweder die Strategie beibehalten oder eine neue Strategie geschaffen werden. Im ersten Fall kann die Aufgabenstellung mit entsprechenden Reizen („Input“) kommuniziert werden, so dass die gegebene Strategie Anwendung findet („Pacing“). Daneben kann über Reizwiederholung die gewünschte Repräsentation genutzt werden („Ankern“). Ferner besteht bei Störungen die Möglichkeit, die Strategie in einen neuen Kontext zu setzen und damit das verfolgte Ziel zu realisieren („ Reframing “). Im letzteren Fall gilt es Strategien zu entwerfen, die alle notwendigen Tests und Operationen enthalten („Arti- ficalDesign“), wobei häufig auf bestehende Modelle zurückgegriffen wird. Diese müssen über Ankern und Proben installiert werden. Als Meta-Modell der Kommunikation findet NLP insb. im Rahmen der Persönlichen Kommunikation und hier besonders beim persönlichen Verkauf Anwendung. Dabei wird zum einen versucht, das Gegenüber auf ein bestimmtes Verhalten zu „programmieren“, zum anderen das eigene Verhalten auf jenes des Gegenüber auszurichten. Aber auch im Bereich der indirekten Kommunikation lassen sich wesentliche Erkenntnisse umsetzen, z.B. das Hervorrufen von angenehmen Gefühlen durch Ankern in der Werbung. Im Bereich des internen Marketing finden sich Anwendungen bei der Kommunikation im Unternehmen und der Mitarbeiterschulung. Das zentrale Argument der Kritik an der NLP liegt im zugrundeliegenden deterministischen Verhaltensparadigma. Daneben ist die Übertragbarkeit der Funktionsweise eines Computers auf das menschliche Gehirn inFrage zu stellen. Literatur. Bandler, R.; Grinder,}., Neue Wege der Kurzzeit-Therapie, Paderborn 1981. Dilts,R.; Bandler, R.; Grinder, /., Strukturen subjektiver Erfahrung, Paderborn 1985.
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