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Sekundärforschung (desk research)

1038 Teilbereich der Marktforschung. Beinhal­tet jede Gewinnung von Informationen aus bereits vorhandenem Datenmaterial. Im Un­terschied zur Primärforschung wird hier also auf Daten zurückgegriffen, die selbst oder von Dritten für ähnliche oder auch ganz andere Zwecke bereits erhoben wurden. Dieses Datenmaterial wird unter den speziel­len Aspekten der Fragestellung gesammelt, analysiert und ausgewertet. Praktisch bei je­der Art von Informationsbeschaffung sollte zunächst nach möglichen Sekundärdaten­quellen gesucht werden, denn Sekundärin­formationen sind in aller Regel billiger als Primärerhebungen und im Normalfall schneller zu beschaffen; ferner sind bestimm­te Daten (z. B. volkswirtschaftliche Gesamt­daten) auf anderem Wege nicht eruierbar und selbst im Falle einer notwendigen Primärer­hebung dienen Sekundärdaten zur Einarbei­tung in die Materie und zur Ökonomisierung der Erhebungsarbeit. Vor Beginn der Informationssuche sollten die zugrundeliegende Fragestellung wie auch der relevante Informationsbedarf sowie die hierfür denkbaren Informationsquellen schriftlich fixiert werden, um ein möglichst ökonomisches Vorgehen bei der Ausschöp­fung sekundärstatistischer Quellen zu ge­währleisten. Grenzen der Sekundärforschung ergeben sich insb. aus folgenden Ursachen: Mangelnde Aktualität der erreichbaren Daten: Viele Daten sind oft bereits zum Zeit­punkt ihrer Veröffentlichung veraltet und um so weniger verwendbar, je mehr Dyna­mik von den dahinterstehenden Beweggrö­ßen erwartet werden muß. Mangelnde Sicherheit und Genauigkeit der erreichbaren Daten: Neben angebrach­ten Zweifeln an der Objektivität manchen zugänglichen Materials rechnen hierzu auch häufig fehlende Einblicke in die Art und Weise des methodischen Vorgehens bei der Erstellung des Sekundärmaterials. Mangelnde Vergleichbarkeit der Daten: Gerade bei Statistiken finden sich sehr häufig unterschiedliche definitorische Abgrenzun­gen einzelner Größen, die eine direkte Ge­genüberstellung verbieten. Für die Bereini­gung fehlt es dann oft an den notwendigen Klassifikationserläuterungen oder an der Kenntnis des Umfangs der aus den aggregier­ten Größen zu eliminierenden Teilgrößen. Mangelnder Umfang und mangelnde Detailliertheit der erreichbaren Daten: Die unmittelbare Begrenzung liegt wohl meist in mangelnden Sekundärinformationen hin­sichtlich Breite, Tiefe und/oder Sachzusam­menhang bezogen auf die eigenen Anforde­rungen. Wichtigste Sekundärdatenquellen sind in­terne (Betriebsstatistik) sowie amtliche Statistiken, ferner Back-Data-Informationen, Informationsbroker und eine Viel­zahl von Datenbanken. /

Literatur:  Berekoven, L.; Eckert, W.; Ellenrieder, P., Marktforschung, 5. Aufl., Wiesbaden 1991.

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